Frau hält ein Smartphone in Händen

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matrix - computer & neue medien

Lasst uns Utopien spinnen

Ideen für ein feministisches gleichberechtigtes Internet

Zuerst Elon Musk und jetzt Mark Zuckerberg: Zwei weiße Tech-Bros ändern die Regeln auf ihren Plattformen, wie es ihnen gefällt - und setzen dabei Sicherheit und Wohlbefinden vieler Menschen aufs Spiel. Schon seit langem dominieren in vielen digitalen Räumen Hetze und Desinformation. Und sehr oft zielt dieser Hass auf Frauen ab, aber auch auf religiöse Minderheiten, queere Menschen, Migrantinnen oder Personen mit Behinderung. Mädchen und Frauen sind in Sozialen Medien oft auch nicht genug vor Gewalt geschützt: Belästigung, Online-Stalking oder Erpressung mit gefälschten sexuellen Inhalten häufen sich. Insgesamt wird die Tech-Branche von Männern dominiert, die Systeme und Apps designen und programmieren und damit prägen. Vor diesem Hintergrund fragt matrix, was es für ein besseres, diskriminierungsfreies, ja auch feministisches Internet braucht. Und wir stellen Initiativen vor, die das Netz schon jetzt zu einem besseren Ort machen.


Ideen für ein feministischeres Internet

2015 hat die Organisation namens APC Collective zehn Prinzipien für ein feministisches Internet formuliert. Dieses Kollektiv von Netzaktivistinnen stellt sich ein Internet vor, das weniger hierarchisch ist, dafür demokratischer und das auf Kooperation und Konsens basiert. Tools oder Plattformen sollen an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können - und nicht die Funktionen in den Vordergrund stellen, die am meisten Gewinn bringen. Wir sehen uns Apps und Tools an, die nach feministischen Design-Ideen entstanden sind: die Menstruationsapp Euki, Dating mal anders bei Bumble oder den Numun Fund, der feministische Infrastruktur im Netz fördert.

Dickpics anzeigen in der Schweiz

Netzpigcock.ch ist ein Online-Tool aus der Schweiz, das weiterhilft, wenn man in Sozialen Medien oder aufs Smartphone unaufgefordert Penisbilder zugeschickt bekommt. In wenigen Schritten erstattet man Anzeige. Solche Bilder fallen in der Schweiz nämlich unter den Straftatbestand Pornografie. In Österreich ist das derzeit (noch) nicht strafbar.

Gender-Bias in KI-Bildern

Vor zwei Jahren rund um den Frauentag wurde auf der Frauen TedX Konferenz in Amsterdam der KI-Bildgenerator Missjourney präsentiert. Dieser kreierte ausschließlich Bilder von Frauen - in allen möglichen Berufen, Religionen und Altersgruppen. Warum? Weil der damals auch noch brandneue KI-Bildgenerator Midjourney vor allem Bilder von weißen Männern erstelle. Missjourney gibt es nicht mehr - Midjourney schon. Warum erzählen wir Ihnen von einem alten Projekt? Weil das Problem noch immer aktuell ist, wie Julia Gindl beim Ausprobieren von verschiedenen Bild-KIs herausgefunden hat.

Service

Feminist Principles of the Internet
Euki Perioden App
Netzpigcock - Dickpics anzeigen
Numun Fund for feminist Tech

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