JUNG UND JUNG VERLAG
Radiogeschichten
Wolfgrubers letzter Roman neuaufgelegt
"Die Nähe der Sonne" von Gernot Wolfgruber. Es liest Heinrich Baumgartner.
12. März 2025, 11:05
"Die Nähe der Sonne" erinnert sofort an das Schicksal von Ikarus, der sich den Griff nach der Sonne nicht verbieten lassen wollte. Also bestraften ihn die Götter und ließen ihn abstürzen. Bei Wolfgruber gerät der Mensch namens Zell immer mehr ins Trudeln. Die Eltern sterben plötzlich bei einem Autounfall. Seine Beziehungen zu Frauen sind mehr als kompliziert. Immer mehr verschwimmen Traum und Wirklichkeit miteinander. Vor fast 40 Jahren urteilte Wendelin Schmidt-Dengler in seiner Ex-libris-Besprechung: "Ein gefährliches Buch, ein gutes Buch. Die Nähe der Sonne ist sengend." Also versinkt auch Zell immer mehr im Wahnsinn.
Gernot Wolfgruber: 1944 in Niederösterreich geboren, lebt in Wien. Textildrucker, Schriftsetzer, Hilfsarbeiter, Programmierer und ein abgeschlossenes Studium der Publizistik und Politikwissenschaft. Zwischen 1975 und 1985 veröffentlichte Gernot Wolfgruber fünf Romane, die ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der österreichischen Literatur der Gegenwart gemacht haben. Diese Romane wurden gerne mit Etiketten "Literatur der Arbeitswelt" oder "Antiheimatromane" versehen. Sie zeigen die Dumpfheit der österreichischen Gesellschaft der 1970er Jahre sehr deutlich. Trotzdem handelt es sich aber um Sprachkunstwerke von größter Intensität und Bedeutung.
Service
"Die Nähe der Sonne", Gernot Wolfgruber, Roman, Jung und Jung Verlag
Sendereihe
Gestaltung
- Michaela Monschein