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Im Fokus - Religion und Ethik
Auf den Spuren der Liebe, die wir hinterlassen
Aktuell im Fokus: Papst Franziskus - Zwischen Hoffnung und Enttäuschung +++ Thema im Fokus: Auf den Spuren der Liebe, die wir hinterlassen - Albert Schweitzer zum 150. Geburtstag +++ Serie: Fit mit Fokus - Bushido +++ Moderation: Konstantin Obermayr
12. März 2025, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Papst Franziskus - Zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Seit mehr als zehn Jahren herrsche Bürgerkrieg im Vatikan, resümiert der Journalist und Vatikan-Kenner Marco Politi in seinem eben erschienenen Buch über Papst Franziskus. Als der argentinische Kardinal Jorge Bergoglio vor zwölf Jahren die Loggia des Petersdoms betrat und die gespannt wartende Menge mit einem amikalen "Buona sera" begrüßte, waren die Hoffnungen groß. Nun steht er in der letzten Phase seines Pontifikats und sein Gesundheitszustand gab in den vergangenen Wochen immer wieder Anlass zur Sorge. In den Buchhandlungen sind die Regale voll mit Papst-Büchern: Als erster Papst hat Franziskus sogar selbst eine Autobiografie verfasst, über die ORF-Rom Korrespondentin Cornelia Vospernik berichtet. Indes wird bereits eifrig über einen möglichen Nachfolger spekuliert. Marco Politi erwartet gar eine "Schlacht des nächsten Konklaves".
Der Journalist, Vatikan-Kenner und Bestseller-Autor Marco Politi zieht im Talk mit Alexandra Mantler eine Bilanz des bisherigen Pontifikats von Papst Franziskus und entwirft möglich Szenarien für die Zukunft der römisch-katholischen Kirche.
2. Thema im Fokus: Auf den Spuren der Liebe, die wir hinterlassen - Albert Schweitzer zum 150. Geburtstag
Albert Schweitzer sagte einmal: "Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." Vor 150 Jahren, am 14. Jänner 1875, wurde er im Elsass geboren. Als er vor 60 Jahren, am 4. September 1965, starb, stand er damals schon im Ruf einer der bedeutendsten humanitär engagierten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der evangelische Theologe, Organist, Bachforscher, Philosoph, Pazifist und Friedensnobelpreisträger wurde vor allem durch seinen Einsatz als "Urwalddoktor" berühmt. Im zentralafrikanischen Gabun gründete er als Missionsarzt ein Krankenhaus in Lambaréné, das er bis an sein Lebensende leitete. Und er entwickelte eine Ethik, die sich auf die Ehrfurcht vor dem Leben stützt. Bis heute wirken vor allem seine ethischen Überlegungen nach, die er 1962 als Quintessenz seines philosophischen Denkens formulierte. Schweitzer geht davon aus, dass sich Menschen im Zuge ihrer Selbstreflexion wechselseitig als Geschwister erkennen, die über sich selbst und ihre Grenzen nachdenken. Die Solidarität, die ursprünglich nur auf die eigene Gruppe bezogen war, wird im Zuge des Zivilisationsprozesses nach und nach auf alle, auch unbekannte Menschen übertragen. Diese kulturellen Entwicklungsstadien sind in den Weltreligionen und Philosophien bis heute ablesbar.
Bei seiner Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie der Mensch dazu kommen kann, sich selbst und die Welt zu bejahen, findet er 1915 den Ausdruck "Ehrfurcht vor dem Leben". Albert Schweitzer: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will ... Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben begreift alles in sich, was als Liebe, Hingabe, Mitleiden, Mitfreude und Mitstreben, bezeichnet werden kann." - Gestaltung: Johannes Kaup
3. Serie: Fit mit Fokus - Bushido
Asiatische Kampfsportarten sind hierzulande beliebt, doch Bushido, die japanische Kunst des Schwertkampfes, ist mehr als nur Kampfsport. Letztlich ist sie eine Lebensart oder ein "Weg". Und Körper und Geist werden auf diesem "Weg" beansprucht, hat Judith Fürst von David Weiss erfahren; er ist Kulturwissenschaftler, Schriftsteller und Lektor in einer evangelischen Pfarrgemeinde.
Service
Papst Franziskus, "Hoffe: Die Autobiografie", übersetzt von Elisabeth Liebl, Kösel Verlag
Marco Politi, "Der Unvollendete. Franziskus' Erbe und der Kampf um seine Nachfolge", Verlag Herder
Michael Meier, "Der Papst der Enttäuschungen. Warum Franziskus kein Reformer ist", Verlag Herder
Sendereihe
Gestaltung
- Konstantin Obermayr