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Im Fokus - Religion und Ethik
Auf den Spuren der Liebe, die wir hinterlassen
Mit diesem Thema im Fokus: Albert Schweitzer zum 150. Geburtstag
12. März 2025, 16:05
Albert Schweitzer sagte einmal: "Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." Vor 150 Jahren, am 14. Jänner 1875 wurde er im Elsass geboren. Als er vor 60 Jahren, am 4. September 1965, starb stand er damals schon im Ruf als eine der bedeutendsten humanitär engagierten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der evangelische Theologe, Organist, Bachforscher, Philosoph, Pazifist und Friedensnobelpreisträger wurde vor allem durch seinen Einsatz als "Urwalddoktor" berühmt. Im zentralafrikanischen Gabun gründete er als Missionsarzt ein Krankenhaus in Lambaréné, das er bis an sein Lebensende leitete. Und er entwickelte eine Ethik, die sich auf die Ehrfurcht vor dem Leben stützt. Bis heute wirken vor allem seine ethischen Überlegungen nach, die er 1962 als Quintessenz seines philosophischen Denkens formulierte. Schweitzer geht davon aus, dass sich Menschen im Zuge ihrer Selbstreflexion wechselseitig als Geschwister erkennen, die über sich selbst und ihre Grenzen nachdenken. Die Solidarität, die ursprünglich nur auf die eigene Gruppe bezogen war, wird im Zuge des Zivilisationsprozesses nach und nach auf alle, auch unbekannte Menschen übertragen. Diese kulturellen Entwicklungsstadien sind in den Weltreligionen und Philosophien bis heute ablesbar.
Bei seiner Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie der Mensch dazu kommen kann, sich selbst und die Welt zu bejahen, findet er 1915 den Ausdruck "Ehrfurcht vor dem Leben". Albert Schweitzer "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben begreift alles in sich, was als Liebe, Hingabe, Mitleiden, Mitfreude und Mitstreben, bezeichnet werden kann." - Gestaltung: Johannes Kaup
Sendereihe
Gestaltung
- Konstantin Obermayr