Alte Musik - neu interpretiert

Die erste Opernkomponistin

Die Florentinerin Francesca Caccini und ihre Oper "La liberazione di Ruggiero dall'isola d'Alcina" (1625).

Frauen waren in Renaissance und Barock zwar als Sängerinnen und auch Instrumentalistinnen geschätzt, doch nur äußerst selten als Komponistinnen angestellt. Eine Ausnahme ist Francesca Caccini, geboren 1587 in Florenz, wo sie bis zu ihrem Tod 1640 wirkte. Claudio Monteverdi lobte ihre Gesangskunst und ihr Spiel auf Laute, Gitarre und Cembalo; Michelangelo Buonarroti, der Jüngere, gab ihr Gedichte zur Vertonung.

Unter dem Namen "La Cecchina" diente Francesca Caccini, hoch dotiert, am Florentiner Hof der Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich. Fast alle ihrer Werke sind verschollen, erhalten ist lediglich eine Sammlung von Liedern - und nur eines ihrer sieben Bühnenwerke: "La liberazione di Ruggiero dall'isola d'Alcina" ("Die Befreiung Ruggieros von Alcinas Insel") wurde als erste von einer Frau komponierte Oper heuer vor vierhundert Jahren uraufgeführt und steht bis heute regelmäßig auf dem Spielplan. Das Huelgas Ensemble unter Leitung von Paul Van Nevel spielte 2018 eine Gesamtaufnahme der Oper ein. Zuletzt nahm das Ensemble L'Arpeggiata unter der Leitung von Christina Pluhar zwei Arien Francesca Caccinis für ihr Album "Wonder Women" auf, neben Stücken anderer Komponistinnen des italienischen Barocks.

Sendereihe

Gestaltung