![PICTUREDESK.COM/ROGER VIOLLET Cavalleria rusticana, Szenenausschnitt (1969)](/i/intro/72/83/7283916957ca5c5eca548a7129b07742a1b59c87.jpg)
PICTUREDESK.COM/ROGER VIOLLET
Stimmen hören
Nur ein "Reißer"?
Mascagnis "Cavalleria rusticana" quer durch die Aufnahmegeschichte.
13. März 2025, 14:05
Bald sind es 135 Jahre, dass "Cavalleria rusticana" (so gut wie unübersetzbar, mitunter "Sizilianische Bauernehre" gerufen) in Rom uraufgeführt wurde, aus dem Komponisten Pietro Mascagni einen gemachten Mann werden ließ (ein ganzes Künstlerleben lang gelang ihm kein ähnlicher Erfolg mehr) und ins Rad der Musikgeschichte eingriff - die Geburtsstunde des "Verismo"! Was das Diskografische betrifft, gehört "Cavalleria" zu den meist-eingespielten Opern überhaupt (weit über 100 Versionen seit den frühen 1900er Jahren!), wozu noch Einzelaufnahmen sonder Zahl ab der Erfindung der Tonaufzeichnung treten. Diese Ausgangslage ermöglicht es einerseits, hemmungslos in großen Stimmen zu schwelgen, von Beniamino Gigli und Giannina Arangi-Lombardi über Mario del Monaco und Jussi Björling, Giulietta Simionato und Renata Tebaldi, bis weit über die "drei Tenöre" und deren Sopran- bzw. Mezzosopran-Partnerinnen hinaus, andererseits lassen sich aufs Schönste die sich über die Jahrzehnte unweigerlich verändernden stilistischen Zugänge im Großen und Ganzen mitverfolgen. Ab wann werden etwa einstens spontan in die Aufführungspraxis eingeflossene Rubati und Affekt-Gesten zu Relikten, zu unhinterfragt befolgten "Gesetzen"? Hat Mascagni als sein eigener Interpret die Partitur auch schon so zelebriert wie spätere "Maestri"?
Sendereihe
Gestaltung
- Chris Tina Tengel