Daniel Spoerri, 1970

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Radiokolleg

Daniel Spoerri: Tänzer, Regisseur, (Lebens)-Künstler (1)

"Heimatlosigkeit ist mein Kapital"

In einem Atelier am Wiener Naschmarkt trifft im August 2012 Ö1 Redakteurin Sarah Kriesche den bildenden Künstler Daniel Spoerri. Dort hat sich der bedeutende Vertreter der Objektkunst, Mitbegründer der Künstlergruppierung "Nouveau Réalisme" und Erfinder der "Eat Art" zu diesem Zeitpunkt niedergelassen. Anlässlich seines Geburtstags am 27.3. 2025, an dem der Künstler 95 Jahre alt geworden wäre, senden wir erstmals Auszüge aus diesem Gespräch.

Im Jahr 1930 kommt Daniel Spoerri in Galati, Rumänien zur Welt. "In dieser Seifenblase in einem orthodoxen Land", wie er sagt. Sein Vater, der vom Judentum zum evangelischen Glauben konvertiert war, arbeitet für die Norwegische Mission. 1941 wird er von rumänischen Faschisten im Pogrom von Iasi ermordet. Die Mutter flieht mit den sechs Kindern in die Schweiz. Buchhändler hätte Daniel Spoerri werden sollen, wäre es nach dem Onkel, bei dem er wohnt, gegangen. Jazz und dem Tanz gibt er sich allerdings hin. Nur so erlangt er die Freiheit, die er anderenorts vermisst. Und findet mit dem jungen Maler und Bildhauer Jean Tinguely, sowie dem Regisseur, Choreographen und Psychologen Max Terpis die ersten Wegbegleiter, die seinen künftigen Lebensweg prägen sollten.

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