Vom Leben der Natur
Gartenpflanzen als Zeichen des Wohlstands
Wolfgang Praskac führt in fünfter Generation die gleichnamige Baumschule im Tullnerfeld. Heute erzählt er, wie sich diese Beckenlandschaft verändert hat.
31. März 2025, 08:55
Wo heute Bambus und Sorbopyrus alias Hagebuttenbirne im Sortiment stehen, waren es zu Beginn der Baumschule Praskac 1875 hauptsächlich Obst und Gemüsepflanzen. In 150 Jahren haben sich die Pflanzensortimente immer wieder verändert. Im Zweiten Weltkrieg lag die Baumschule in Freundorf bei Tulln in Niederösterreich überhaupt brach.
Manche Obstsorten gibt es immer noch wie zum Beispiel den Klarapfel, anderes kam neu hinzu wie eben die Kreuzung zwischen Eberesche und Birne: der Sorbopyrus. Rosen waren auch die ersten "Zierpflanzen", rein fürs Auge gepflanzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich die Produktion immer mehr Richtung Gartenpflanzen als Zeichen des zunehmenden Wohlstands. Nicht mehr nur im Feld angebaut, konnten die Pflanzen im Topf gezogen, ganzjährig verkauft werden. Mit Blättern, Blüten und Früchten und nicht mehr nur im Frühjahr und Herbst, wenn die Pflanzen keine Blätter haben.
Selbst heute im globalisierten Pflanzenhandel ist das Baumschulwesen noch immer ziemlich regional. Denn strikte Einfuhrbestimmungen der EU machen sogar Serbien zum Ausland wie etwa Asien oder andere Kontinente. Und während in der Landwirtschaft die Genschere, also die gezielte Veränderung eines DNA Abschnittes, propagiert wird, ist dies in der Zierpflanzenzucht keine Option: es rechnet sich schlichtweg nicht.
Service
Gesprächspartner:
Wolfgang Praskac, Ing.
https://www.praskac.at/baumschule/
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