Apropos Oper
Energiebündel mit Tiefgang
Der Dirigent Marcello Viotti an der Wiener Staatsoper.
6. April 2025, 15:05
Der nach transalpiner Herkunft klingende Name führt in die Irre: Marcello Viotti, vor 20 Jahren vor der Zeit verstorben, war ein Kind der französischsprachigen Schweiz. Den Größen der Italianità, von Bellini über Donizetti zu Verdi und darüber hinaus, galt ein Teil seiner Zuneigung, die romantische französische Oper war die andere starke Facette seines künstlerischen Wirkens als Operndirigent. Das spiegelt sich auch in seinem Repertoire an der Wiener Staatsoper wider; von 1992 bis zu seinem frühen Tod 2005 hat er 23 verschiedenen Werk an dieser Bühne dirigiert, darunter viel Italienisches aber auch die österreichische Erstaufführung von Massenets "Hérodiade" (1995), eine Neu-Produktion von Meyerbeers Oper "Le Prophète" (1998), sowie die Wiener Erstaufführung in Originalsprache von Gounods "Roméo et Juliette" (2001). Letztmals am Pult des Staatsopern-Orchesters stand Marcello Viotti am 05. Februar 2005 - bei der Premiere einer konzertanten "Norma"-Einstudierung: am Tag der zweiten geplanten Aufführung hat ihn ein Schlaganfall ereilt. Am 16. Februar 2005 ist der für seine Musikalität und Vielseitigkeit geschätzte Maestro verstorben.