Passagen
Angst und Zweifel, aber ich war oben
Der Osttiroler Alpinist und Ö1 Marketingchef Michael Ladstätter hat den Mount Everest erfolgreich bestiegen
9. April 2025, 21:00
Tschomo-Lungma (die Göttin-Mutter des Landes) sagt das Bergvolk der Sherpas zu ihrem Berg. In der westlichen Welt ist er als der Mount Everest bekannt.
Über Risiken, Tragödien und Triumphe am höchsten Berg der Erde sowie die Kommerzialisierung des Bergriesen lassen sich Bände füllen. Den 8.848 Meter hohen Giganten zu besteigen, hat Menschen aller Nationen schon lange gereizt. In den 1920er Jahren waren es Engländer, die den Mount Everest besteigen wollten, doch erst 1953 ist es dem Neuseeländer Edmund Hillary und dem Sherpa Tenzing Norgay gelungen, den Gipfel zu erreichen und - ebenso wichtig - wieder lebendig davon herunterzukommen. 1978 gelang Reinhold Messner und Peter Habeler ein erfolgreicher Aufstieg ohne Benützung von Sauerstoffgeräten, was bis dahin für unmöglich gehalten wurde. Ab den 1990er Jahren setzte die Kommerzialisierung des Bergriesen ein. Schwierige Stellen werden seitdem mit Seilen und Leitern gesichert. Nahrung und Flaschensauerstoffvorräte werden von den Sherpas in die Zeltlager entlang der Route gebracht.
Das Ganze hat seinen Preis, und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Der Osttiroler Alpinist und Ö1 Marketingchef Michael Ladstätter hat 2024 den Everest im Rahmen einer geführten Expedition erfolgreich bestiegen. Der Everest war der fulminante Endpunkt seines über 16 Jahre verfolgten Projekts der "Seven Summits", die höchsten Gipfel der Berge aller Kontinente zu erreichen. "Mögen auch weit mehr Menschen als früher das Wagnis auf sich nehmen, den Everest zu besteigen, an seiner ehrfurchtgebietenden Aura hat das nichts geändert", so Ladstätter. Über seine Zweifel und Ängste vor und während der Besteigung, über seine Gefühle, als er am Gipfel stand und welchen Stellenwert das Erlebnis in seinem Leben einnimmt, darüber berichtet Michael Ladstätter in den "Passagen". Sein Resümee, frei nach dem Südtiroler Alpinisten Hans Kammerlander: "Richtig oben bist du erst, wenn du wieder unten bist."