
Nurith Wagner-Strauss
Gedanken für den Tag
Koscher einkaufen
von Alexia Weiss, Journalistin und Autorin
9. April 2025, 06:57
Während des Pessachfestes, das kommenden Samstagabend beginnt, werden eine Woche lang nur Pessach-koschere Speisen gegessen. Gesäuertes ist tabu, das führt einerseits zu Herausforderungen beim Kochen. Andererseits muss aber auch gezielt für Pessach eingekauft werden. In großen Familien werden hier massenweise Matzot-Packungen, das sind die ungesäuerten Brote, die mehr an Knäckebrot als herkömmliches Brot erinnern, aber auch Matzemehl für die traditionelle Matzeknödelsuppe sowie jede Menge Eier, Gemüse, Fleisch und Fisch eingekauft.
Koschere Lebensmittel sind grundsätzlich teurer als solche, die man in herkömmlichen Supermärkten bekommt. Das hat mit den Produktionsbedingungen unter spezieller Aufsicht zu tun, damit gesichert ist, dass alle Kaschrut-Regeln, also die jüdischen Speisegesetze, eingehalten wurden, damit eine Speise am Ende als koscher gilt. Dazu zählt, dass nichts Milchiges mit Fleischigem in Kontakt kommt, dazu zählt aber auch die koschere Schlachtung von Rindern oder Hühnern oder die genaue Überprüfung von Gemüse und Obst auf Insekten.
Koscher-le-Pessach-Lebensmittel sind nochmals eine Spur teurer. Dazu kommt, dass hier an mehreren Tagen hintereinander groß aufgetischt wird. Das kann vor allem große Familien mit vielen Kindern, die nicht sehr einkommensstark sind, in eine herausfordernde Situation bringen. Denn ja, entgegen des stereotypen Vorurteils, dass alle Juden reich sind, gibt es auch gar nicht so wenige Juden und Jüdinnen, die jeden Euro umdrehen müssen. In jüdischen Gemeinden wird daher versucht, diese Familien so gut es geht zu unterstützen. Ziel muss es sein, dass am Ende jede und jeder, der Pessach so feiern möchte, wie es der Tradition entspricht, dies auch tun kann.
Service
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Peter W. Fischer Waldstein
Gesamttitel: AUTHENTIC ISRAEL
Titel: Gemalim
Länge: 01:30 min
Label: Sonoton SAS 061