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Apropos Oper
Fiorenza Cossotto - zum 90. Geburtstag!
"Von elementarer dramatischer Kraft" - die vielen Seiten einer ungemein vielseitigen Mezzosopranistin.
20. April 2025, 15:05
Gleich zu Beginn ihrer langen Aufnahmekarriere hat sie auf wirkungsvolle Art ihre enorme Vielseitigkeit dokumentiert: 1959 war sie ein jugendlich drängender Cherubino in Carlo Maria Giulinis berühmter Aufnahme von Mozarts "Le nozze di Figaro", eine zwischen leidenschaftlicher Attacke und lyrischer Empfindsamkeit hervorragend wechselnde Laura in Antonino Vottos "La Gioconda"-Produktion an der Seite von Maria Callas und auch die mit imponierender Mezzo-Opulenz betörende Solistin in Verdis Requiem in der Einspielung unter Tullio Serafin.
Nach solch einer bezwingenden Talentprobe ließ die internationale Karriere nicht lange auf sich warten: Fiorenza Cossotto gastierte fortan in aller Welt und wurde über Jahrzehnte hinweg als führende Mezzosopranistin ihrer Zeit gefeiert. Verdis Ulrica, Amneris oder Azucena haben dabei genauso zu ihren Paradepartien gezählt wie Carmen, Adalgisa ("Norma"), Leonora ("La Favorita") oder Santuzza ("Cavalleria rusticana"). Zuweilen haben Kritiker ihr zwar den gestalterischen Tiefgang in den Rollengestaltung abgesprochen - "Sie ist brillant, nicht eloquent, musikalisch, nicht musikantisch", meinte beispielsweise Stimmexperte Jürgen Kesting - das Publikum hat aber Fiorenza Cossotto für ihre geradezu überwältigende, elementare Kraft in der Tongebung und die Effektivität ihres Vortrags in aller Welt geliebt und gefeiert.
Am 22. April feiert Fiorenza Cossotto ihren 90. Geburtstag.
