Robert Urmann, aufmüpfiger "Diener des Jazz"

30. April 2025, 00:05

Robert Urmann wurde 1935 in Ried im Innkreis geboren und wuchs in einer Nazi-Familie auf, wie er erzählt. Schon als Kind sei er aufmüpfig gewesen, habe den nationalsozialistischen Gruß verweigert. Sein "Grüß Gott" wurde vom Bäcker mit einer Ohrfeige, von der Greißlerin mit einem Lakritzstangerl quittiert.

Als der Jugendliche Anfang der 1950er Jahre die Radiosender der Befreier hörte, befiel ihn der "Jazz-Bazillus". Die neue Musik betörte Robert Urmann; vor allem war sie unbelastet von den vorigen Generationen. Schnell avancierte der Fan zu einem Kenner und Organisator. 1955 gründete er mit anderen den Jazzclub Linz, mit dem Ziel, für das Genre ein Publikum zu schaffen und den Musikern ein Podium zu bieten. Seither veranstaltet, kuratiert, organisiert, fotografiert und kommentiert Robert Urmann in Zeitungen und im Radio alles, was mit Jazz zu tun hat. Er wurde, wie er sagt, zu einem "Diener des Jazz". Und all das in seiner Freizeit - Robert Urmann arbeitete Zeit seines Berufslebens in einem Linzer Chemie-Unternehmen.

Als "Dienstältester in der Region" begleitet Robert Urmann viele Jazzgrößen seit Jahrzehnten. Er hat in Oberösterreich Konzerte mit Dexter Gordon, George Coleman, Dave Holland, Ron Carter, John Abercrombie, Ralph Towner, Hermeto Pascoal und vielen mehr veranstaltet.

Ein "Menschenbild" über einen, der sein Leben dem Jazz gewidmet hat und heute in einem Monat, am 27. Mai 2025, seinen 90. Geburtstag feiert.

Gestaltung: Johanna Steiner

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