Datenfluss, Illustration

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Radiokolleg

Wie Algorithmen unser Leben formen (3)

Wenn Technik das Denken prägt

Oft wird Technologie als ein Werkzeug gesehen, das der Mensch erschafft und nutzt, um Probleme zu lösen. Vom Faustkiel bis zum Computer. Doch was, wenn sich die Rollen verschieben und Technik nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern beginnt, unser Denken, unsere Kultur und unsere Gesellschaft zu formen? Bereits in den 1990er Jahren analysierte der Medienkritiker Neil Postman, wie Technologie nicht nur Werkzeuge bereitstellt, sondern zunehmend die Art und Weise bestimmt, wie Gesellschaften funktionieren. In seinem Buch "Technopoly" skizzierte er den Wandel von technischen Systemen, die nicht mehr reine Hilfsmittel sind, sondern traditionelle Werte und Entscheidungsprozesse verdrängen. Und warnte davor, dass Wissen immer stärker zur Unterhaltung verkommt und sich Menschen der Logik technologischer Systeme unterordnen, anstatt sie kritisch zu hinterfragen.

Eine These, die in Zeiten von TikTok, Insta und viralen Schlagzeilen aktueller denn je wirkt. Mittlerweile versuchen Soziale Netzwerke, digitale Nachrichtenkanäle und algorithmische Empfehlungssysteme zu bestimmen, welche Themen und Inhalte für ein Individuum relevant erscheinen. Der Informationsfluss ist schneller als je zuvor, wodurch die Gefahr der Oberflächlichkeit wächst.
Wer gestaltet die Regeln für eine Welt, in der Algorithmen nicht nur Werkzeuge, sondern mächtige Akteure sind?

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  • Sarah Kriesche

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