Supernova

Weltpremieren mit dem ensemble XXI. Jahrhundert

Uraufführungen von Klaus Lang und Emre Sihan Kaleli

Einen Abend mit neuen Kompositionen, die von großer dramaturgischer Spannung getragen waren, hat Ö1 im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses mitgeschnitten. Das ensemble XXI. jahrhundert spielte im März 2025 unter seinem Gründer Peter Burwik die Uraufführung zweier Auftragswerke: "Herkunft" für Ensemble und Tape des in der Türkei geborenen Komponisten Emre Sihan Kaleli sowie Klaus Langs "the wind and the face" für Mezzosopran und Ensemble. Sängerin Johanna Zachhuber brillierte in diesem Werk mit großes Intonationssicherheit auch in leisen Klängen. Eine Komposition, die sich an mittelalterlichen Kompositionstechniken orientiert und unter der scheinbar gleichförmigen Oberfläche Abgründe aufblitzen lässt.

Vergleichsweise erzählerisch aber ebenso introspektiv waren die beiden anderen Werke des Konzerts angelegt: Emre Sihan Kaleli bezieht in "Herkunft" Klänge aus seiner Biografie mit ein, die ihn nach Taschkent ebenso führte wie nach Amsterdam. Shiqi Geng schöpft in seiner packenden "Musik für Kammerorchester" einerseits aus einer kleinen kompositorischen Zelle (einer um einen Viertelton erniedrigten kleinen Sekunde) und zitiert am Höhepunkt des Werkes eine "Berceuse" von Georges Delbruck.

Ein Abend, der tief in Komponistenseelen blicken ließ - mit Werken, die vom ensemble XXI. jahrhundert unter den Stichworten "Besinnung", "Rekapitulation" und "Resümee" programmiert worden waren. (Mitschnitt vom Mittwoch, 19. März 2025)

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner