
OÖ/VERENA BAUMGARTNER
Radiokolleg
Musikvermittlung - Best Practice "Brucknerjahr 2024" (2)
Anton Bruckner vermitteln
13. Mai 2025, 09:45
Auf der Homepage der BrucknerEXPO "Anton Bruckner 2024" liest man: "Die Brücken zu Bruckner sind bereits gebaut - wir laden Sie ein, diese zu überqueren." Aber welche Brücken bietet Bruckners oftmals als kompliziert angesehene Musik? Welche Faszination kann klassische Musik generell noch ausüben? Immer wieder liest man von der "Krise der klassischen Musik". Ohne auf dieses seit Jahrzehnten vielbeschworene Phänomen näher einzugehen, kann man ganz allgemein sagen: Die klassische Musik ist heute aus dem gesellschaftlichen und musikalischen Mainstream verschwunden. Der Besuch eines symphonischen Konzertes wird nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung in Anspruch genommen. Laut der deutschen BertelsmannStiftung fühlen sich vier von fünf jungen Erwachsenen vom kulturellen Angebot nicht angesprochen. Sie fühlen sich fehl am Platz. Sie geben an, das Live-Erlebnis von klassischer Musik in den letzten 12 Monaten nicht in Anspruch genommen zu haben. 37 Prozent der 18- bis 29-Jährigen waren dieser Studie nach noch nie in einem klassischen Konzert.
Diese Erhebung aus dem Jahr 2023 wird sich wohl ohne größere Schwankungsbreite auf das Bundesland Oberösterreich übertragen lassen; dem Land, das ausgerufen hat, man wolle 2024 jeden Menschen in irgendeiner Weise mit der Person Anton Bruckner in Berührung bringen. Auch wenn Bruckner ein Spätberufener war (bei seiner ersten Symphonie war er bereits über 40 Jahre alt), stehen doch seine Symphonien wie ein Monolith in der Musikgeschichte als auch im kompositorischen Schaffen Bruckners. Wie vermittelt man diese komplexe Musik und eine Person, die vor 200 Jahren geboren ist, an eine Bevölkerung, die mehrheitlich nicht an klassischer Musik interessiert ist? Diese Frage stellt Rudolf Aigmüller auch der Musikvermittlerin Lydia Zachbauer.
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- Rudolf Aigmüller