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Im Fokus - Religion und Ethik
Gewissen gegen Hitler
Aktuell im Fokus: Papst Leo XIV. - Erste Eindrücke nach der Wahl +++ Thema im Fokus: Jehovas Zeugen im KZ - Gewissen gegen Hitler +++ Serie: "Pflanz' mich" - Weltenbaum und Zeuge der Erleuchtung +++ Moderation: Alexandra Mantler
14. Mai 2025, 16:05
Aktuell im Fokus: Papst Leo XIV. - Erste Eindrücke nach der Wahl
Kennerinnen und Kennern des Vatikans und der römisch-katholischen Weltkirche galt er als Geheimtipp, überrascht hat jedoch viele, wie schnell der 1955 in Chicago geborene Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt worden ist. Seither hat Leo XIV. in seinen Predigten und Ansprachen bereits klargemacht, wo er in jedem Fall steht: auf Seiten der Armen, Bedürftigen und Flüchtlingen. In seinen durchaus politischen Botschaften weist er immer wieder auf das Evangelium hin, weist die Mächtigen der Welt zurecht und appelliert an sie, Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen zu beenden. Zu den innerkirchlichen heißen Eisen wie der Weihe von Frauen, dem Umgang mit queeren Menschen und dem Pflichtzölibat hat er sich bisher als Papst noch nicht geäußert, allerdings will er den Synodalen Prozess, den sein Vorgänger Papst Franziskus angestoßen hat, weiterführen. Judith Fürst berichtet von den ersten Tagen Leos XIV. nach seiner Wahl.
Im Studio spricht Judith Fürst mit Klara Antonia Csiszár, Dekanin der Theologischen Fakultät der Katholischen Privatuniversität Linz und Pastoraltheologin, über den neuen Papst, seine überraschend schnelle Wahl und darüber, was von seinem Programm bisher bekannt und was zu erwarten ist.
Thema im Fokus: Jehovas Zeugen im KZ - Gewissen gegen Hitler
Sie verweigerten den Hitlergruß, den Wehrdienst und jede Unterstützung der nationalsozialistischen Ideologie - ein Widerstand, der sie ihr Leben kosten konnte. Jehovas Zeugen gehörten einer religiösen Gemeinschaft an, die konsequent gegen das nationalsozialistische Regime Stellung bezog.
Bereits im Ersten Weltkrieg hatten einige Mitglieder der Zeugen Jehovas, damals noch als "Bibelforscher" bekannt, den Kriegsdienst verweigert. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschärfte sich die Lage: Sie waren die erste Religionsgemeinschaft, die verboten und verfolgt wurde. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs spitzte sich die Situation nochmals zu: Wehrdienstverweigerung führte nun häufig zur Todesstrafe. Viele Mitglieder wurden in Konzentrationslager gebracht, unter anderen nach Mauthausen, und unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Die "Bibelforscher" erhielten ein lila Dreieck zur Kennzeichnung, den "Lila Winkel". Zeugen Jehovas waren die einzigen Insassen der KZs, die sich durch eine Willenserklärung, in der sie ihrem Glauben abschworen, hätten freikaufen und so die KZs verlassen hätten können.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Ausmaß der Verfolgung bekannt: Insgesamt wurden etwa 11.300 Menschen inhaftiert, von denen 1.490 nicht überlebten. Amelie Sztatecsny und Kerstin Tretina rücken - im Rahmen des ORF-Schwerpunkts "80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg" - die Geschichten oftmals wenig bekannter Opfer des Nationalsozialismus in den Fokus.
Serie: "Pflanz' mich" - Weltenbaum und Zeuge der Erleuchtung
Sie sind mehr als Requisiten bedeutsamer Geschehnisse - etwa, wenn die Schlange im Paradies zwischen grünen Blättern und roten Äpfeln den Menschen in Versuchung führt. Bäume finden sich in den unterschiedlichsten religiösen Überlieferungen: vom Bodhi-Baum, unter dem Buddha die Erleuchtung gefunden haben soll, bis hin zum Weltenbaum der nordischen Mythologie. Brigitte Krautgartner hat gemeinsam mit der Religionswissenschafterin Katharina Limacher eine botanische Erkundung vorgenommen.
Service
Oliver Hilmes, "Ein Ende und ein Anfang. Wie der Sommer 45 die Welt veränderte", Siedler 2025
Gerti Malle, "Jehovas Zeugen in Österreich. Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus", Verlagshaus Hernals 2025