
PICTUREDESK.COM/ÖNB-BILDARCHIV/ANTON CZURDA
Betrifft: Geschichte
Schienen und Schnellstraßen
Zur Verkehrsgeschichte in Österreich
mit: Thomas Winkler, Kustos für Eisenbahnwesen im Technischen Museum Wien
19. Mai 2025, 15:55
Am 17. November 1837 begann das Eisenbahnzeitalter in der Habsburger Monarchie. Während der ersten Jahrzehnte trieb man den Bahnausbau zwischen den großen Städten voran. Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, gab es für alle Bahnstrecken einheitliche technische Sicherheitsstandards. Erst als in den 1880er- Jahren die meisten Hauptstrecken fertiggestellt waren, begann man mit dem Ausbau der Nebenbahnstrecken. Diese waren vor allem für den Güterverkehr vorgesehen. Transportiert wurden meist Holz und Bergbauprodukte. Gleichzeitig kurbelten die Nebenbahnen auch den Tourismus an. Da der Normalspurausbau in gebirgigen Regionen zu teuer war, setzte man auf die Schmalspur mit einer etwa halb so großen Spurweite.
Mit dem Aufkommen des Autos als Massenverkehrsmittel begannen nach dem 2. Weltkrieg die Fahrgastzahlen in den Zügen zu sinken, das betraf vor allem Nebenbahntrassen, von denen deshalb viele aus Kostengründen aufgelassen wurden.
Die Antithese zum kleinräumigen, schienengebundenen, öffentlichen Verkehr sind Autobahnen. Deren Konzept als kreuzungsfreie, durchgehende Straßen stammt bereits aus den 1920er-Jahren. In Österreich gehen die meisten Hauptautobahnstrecken auf Planungen aus der NS-Zeit zurück, so u.a. die Süd-, die Brenner-, die Tauern- und die Westautobahn.
Begonnen wurde mit den Arbeiten bereits unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 auf der heutigen A1 bei Salzburg. Realisiert wurden aber nur 16,8 Kilometer, dann wurden die Arbeiten kriegsbedingt eingestellt. Erst 1955 wurden sie mit einigen Planänderungen wieder aufgenommen. Endgültig fertig gestellt war die A1 im Mai 1967.