Thomas Moser, 2006

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Ausgewählt

Thomas Moser - zum 80. Geburtstag

Ein vielseitiger Held mit Charakter

Am 27. Mai vollendet einer der vielseitigsten Tenöre des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts sein 80. Lebensjahr. Der deutsche Name lässt es nicht vermuten, doch Thomas Moser wurde in Richmond, Virginia, geboren und studierte am angesehenen Curtis Institute of Music in Philadelphia, weiters bei Martial Singher, Lotte Lehmann und Gérard Souzay. 1975 übersiedelte er nach Europa, debütierte zunächst in Graz und war wenig später bereits wichtiges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo er sich 1977 in "Les Troyens" von Hector Berlioz vorstellte. Dort reifte Moser vom Gralsritter zum Parsifal, vom Jaquino zum Florestan, vom Narraboth zum Herodes und vom Jungen Seemann zum Tristan (in der gefeierten Neuproduktion der Wagner-Oper 2003 unter Christian Thielemann). Im Zuge einer beachtlichen internationalen Karriere fand er auch immer wieder in seine zweite Heimat Wien zurück.
Bereits ein oberflächlicher Blick auf seine Staatsopern-Premieren lässt die stilistische Kompetenz des Tenors erahnen: Wir finden hier Klassiker wie "Otello" (er war 1980 der Cassio) und "Freischütz" (ab 1995 als Max), Werke des frühen 20. Jahrhunderts (Moser sang 1978 den Henry in der Staatsopern-Erstaufführung der "Schweigsamen Frau", 1991 den Fritz in Schrekers "Der ferne Klang" und 1999 den Titelcharakter in Pfitzners "Palestrina") und ebenso der Moderne: 1984 wirkte er etwa in Luciano Berios "Un re in ascolto" mit, 2006 in Schönbergs "Moses und Aron"; nach der Vorstellung am 19. Juni 2006 wurde Kammersänger Thomas Moser die Ehrenmitgliedschaft des Opernhauses am Ring verliehen.

Sendereihe

Gestaltung

  • Christoph Wagner-Trenkwitz