Radiogeschichten

Wien 1945: Internationale Zone für Gauner

"Internationale Zone" von Milo Dor und Reinhard Federmann. Es liest Heinrich Baumgartner.

Von 1945 bis 1955, also ganze zehn Jahre, dauerte die Besatzungszeit in Österreich. In der Literatur hat sie trotzdem relativ wenig Spuren hinterlassen. Daher ist der Roman "Internationale Zone" auch von ganz besonderer Bedeutung. Der Film "Der dritte Mann", aber auch amerikanische hard-boiled Krimis inspirierten Milo Dor und Reinhard Federmann. Im Wien der Nachkriegszeit hatten rasch Schieber, Schwarzhändler und Unterweltler das Sagen. Schnell entwickelte sich auch ihre kriminelle Karriere vom Schmuggel mit Zigaretten über die Spionage hin zum Menschenhandel. Hier waren durch und durch negative Helden am Werk, ohne Skrupel und Bedenken. Am Ende verstrickten sie sich derart in ihrem Lügengebäude, dass auch sie zugrunde gingen."Internationale Zone" ist zuletzt 1994 erschienen.
Milo Dor
1923 als Sohn eines serbischen Arztes in Budapest geboren. 1942 als Widerstandskämpfer verhaftet. 1943 Zwangsarbeit in Wien. Dor lebte von 1948 bis zu seinem Tod 2005 in Wien. Zahlreiche Publikationen und Auszeichnungen wie der Österreichische Staatspreis für Literatur (1962).
Reinhard Federmann
1923 in Wien geboren, 1976 dort gestorben. Schriftsteller, Journalist und Übersetzer. Wurde 1942 in die Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt. Im Herbst 1945 aufgrund von Arbeitsunfähigkeit aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft entlassen. Ab 1947 freiberuflich tätig. Übersetzungen vor allem aus dem Englischen und Serbokroatischen. Zahlreiche Veröffentlichungen gemeinsam mit seinem Freund Milo Dor.

Service

"Internationale Zone", Milo Dor/Reinhard Federmann, Roman, Picus Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Michaela Monschein

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