Astronautengewand, Köln

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Radiokolleg

Blaue Murmel, kranke Erde

Weltraumdiagnosen zum Zustand des Planeten

Am 7. Dezember 1972, fünf Stunden nach dem Start der Apollo-17-Rakete, richtet Harrison Schmitt seine 70-Millimeter Hasselblad auf die Luke der Raumkapsel. Der US-amerikanische Astronaut schießt in diesem Moment eines der einflussreichsten Bilder, das jemals auf Zelluloid gebannt wurde. Das Motiv wird später als "Mona Lisa der Wissenschaftsfotografie" bezeichnet werden. Vor allem geht es als "Blue Marble" in die Geschichte ein - als Symbol der Umweltschutzbewegung und als Zeichen dafür, wie einzigartig dieser blaue Planet ist.
Der Blick durchs Kameraobjektiv war freilich bloß der Anfang. Kurz darauf wurde das Auge ersetzt durch deutlich leistungsfähigere Beobachtungsorgane, 1977 startete der erste Meteosat-Wettersatellit der ESA, heute hat die Europäische Weltraumagentur ein dichtes Satellitennetz im Weltraum installiert, das Auskunft gibt über den Zustand des Planeten. Das Bild, das sich den Satelliten nun bietet, steht in auffälligem Gegensatz zur Unversehrtheit, die in Schmitts Fotografie angelegt war. Klimawandel und Umweltzerstörung haben Spuren hinterlassen, der Planet ist krank, möglicherweise unheilbar krank. Diagnose: Morbus Homo sapiens.

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  • Robert Czepel

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