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Diagonal
Peripherie, Speckgürtel, Suburbia - Diagonal an den Rändern
Diagonal über Boom, Traum und Alptraum von Suburbia, Visionen und Illusionen der Speckgürtel, Peripherien und Ränder. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon
24. Mai 2025, 17:05
Am Anfang war: kein Speckgürtel. Wahrscheinlich wuchsen hier Blumen und Gräser, man pflanzte Gemüse und legte Schrebergärten an. "Stadtrand" hieß diese Gegend, und sie war schön grün. Immer mehr Menschen zogen dort "hinaus", erfreuten sich an Eigenheim und Pool, Vogelgezwitscher und Bienengesumm´.
Irgendwann schloss sich ein Agglomerationsring um die Stadt, und er wurde dicker, lockte Supermärkte an, Gewerbeparks, Bürohallen, Würstelstände, Nagelstudios, Steuerberatungskanzleien, Firmen, die Fertighäuser produzieren. Und wenn noch Platz war, verschmolz das Umland mit dem/der Nachbargemeinde(n). Diese "Wanderdünen", wie Raumplanerin Gerlind Weber sie bezeichnet, werden oft Speckgürtel genannt, Vorstadt oder Ballungsgebiet; oft sind sie weit mehr als das: Satelliten- und Trabantenstädte, informelle Siedlungen oder gar Slums.
Zersiedeltes Land, versiegelter Boden, Verkehrsstau, Segregation, Randexistenzen: wie kann das ausufernde Phänomen Suburbanisierung verstanden werden? Wie lässt es sich eindämmen? Welcher Speckgürtel in Österreich ist beliebter denn je? Welcher ist klima-fit?
Im Architekturzentrum Wien zeichnet die Ausstellung "Suburbia - Leben im amerikanischen Traum" nun auch die Geschichte dieses amerikanischen Lebensideals nach, "das die Welt eroberte und von populären Medien unaufhörlich reproduziert wird." Die Schau analysiert auch die Widersprüche dieses Modells: soziale und ökologische Folgen, Versiegelung und Leerstand.
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Sendereihe
Gestaltung
- Andrea Hauer