Charles Koechlin

PICTUREDESK.COM/ROGER VIOLLET/BORIS LIPNITZKI

Vorgestellt

Wer kennt schon Charles Koechlin?

Ariane Matiakh und die Württembergische Philharmonie Reutlingen setzen sich neuerlich für Orchesterwerke des zu Unrecht weithin ignorierten französischen Komponisten ein - prominente Unterstützung kommt von der Sopranistin Patricia Petibon

Charles Koechlin? Hand aufs Herz: Das ist einer jener Komponisten aus der Zeit rund um 1900, der den meisten von uns bloß namentlich bekannt ist, kaum aber durch seine Musik. Den Zeitgenossen wie der Nachwelt schien er einmal zu früh, einmal zu spät zu kommen mit seinem dichten Stimmengeflecht, das an alter Polyphonie Maß nimmt, mit seiner in der Tonalität verwurzelten Klangsinnlichkeit und seiner stilistischen Verwandlungskunst, in der sich handwerkliches Können mit einem bescheidenen Zurücktreten des Subjektiven verbindet. Dabei bildet seine Musik eine Art stilistischer Brücke zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert.

Die französische Dirigentin Ariane Matiakh hat ein Faible für Charles Koechlins Musik: Zusammen mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, bei der sie seit 2022 die Chefposition bekleidet, holt sie nach und nach die Symphonien, symphonischen Dichtungen und mehr aus der musikhistorischen Versenkung - diesmal die grüblerisch-stimmungsvolle Erste aus dem Jahr 1916, sowie das Poème symphonique "Au loin". Prominente Mitstreiterin in den Trois Mélodies op. 17: die Sopranistin Patricia Petibon.

Service

Aktuelle Aufnahme:

Charles Koechlin: Symphonie Nr. 1, Au loin, 3 Mélodies
Ausführende: Patricia Petibon (Sopran), Württembergische Philharmonie Reutlingen, Ariane Matiakh (Leitung)
Label: Capriccio

Sendereihe

Gestaltung

  • Walter Weidringer