Alte Musik - neu interpretiert
Zu Orlando Gibbons' 400. Todestag
Das Ensemble Theatre of Voices unter der Leitung von Paul Hillier singt Werke von Orlando Gibbons
4. Juni 2025, 19:30
Im England der ausklingenden Renaissance war Orlando Gibbons einer der prägenden Komponisten, Vollender der englischen Polyphonie, wie auch virtuoser Instrumentalist. Getauft am 25. Dezember 1583, wurde er schon 1603, mit nur 19 Jahren, Mitglied der Chapel Royal und blieb zeitlebens in königlichen Diensten. In der Dekade ab 1610 galt er bereits als führender Organist Englands. Nach Gibbons' frühem Tod, am 5. Juni 1625, im Alter von 41 Jahren schrieb der Chronist John Chamberlain, er habe "the best hand in England" gehabt. Als Komponist ist Orlando Gibbons zum einen für seine Vokalmusik in Erinnerung geblieben, dazu zählten in erster Linie geistliche Werke, aber auch Madrigale. Zum anderen komponierte er Fantasien für Gambenensembles, aber auch für die Tasteninstrumente der Zeit (Virginal, Cembalo, Orgel); zu ihren bekannten Interpreten zählte Glenn Gould. Gemeinsam mit den älteren William Byrd und John Bull veröffentlichte Gibbons die erste gedruckte Sammlung von Kompositionen für Virginal.
Die Vokalformation Theatre of Voices unter Leitung von Paul Hilliard - dem Mitbegründer des Hilliard Ensemble - präsentierte beim "Internationalen Festival Geistlicher Musik Fribourg" im Sommer 2024 sein Konzert "Songs of The Earth". Darin stellt das renommierte Ensemble Werke von Orlando Gibbons solchen von Vorgängern, Zeitgenossen und heutigen Kompositionen gegenüber. Am Programm standen dabei einige von Gibbons bekanntesten Stücken: "The Cries of London", eine Darstellung des Marktgeschehens, und eines der beliebtesten englischen Madrigale, "The Swan".