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Betrifft: Geschichte
Buffalo Bill als Postillion
Der legendäre Pony-Express
16. Juni 2025, 15:55
Die Geschichte der Post ist immer auch mit den Innovationen ihrer Zeit verbunden. Die Reiterboten verdrängten die Fußboten, Busse und Autos die Kutschen und die Dampflokomotive beendete um Mitte des 19. Jahrhunderts die Arbeit der Postillione. Geringfügig länger gab es sie noch in den Vereinigten Staaten.
Legendär wurde der Pony-Express. Dieser Postdienst führte über mehr als 3000 Kilometer von Missouri bis Kalifornien. Der im Stafettensystem agierende Express wurde 1860 aufgenommen, alle 15-20 Kilometer gab es eine Zwischenstation. Die berittenen Postboten hatten keine ungefährliche Arbeit zu verrichten. Durch gebrochene Versprechen und permanentes Verdrängen aus ihren angestammten Gebieten waren die Prärieindianer zermürbt. In einer Art Rückzugsgefecht schreckten sie nicht davor zurück, Militärposten, Siedler und durch den Westen Reisende anzugreifen. Auch die berittenen Boten waren gefährdet. Um sie zu unattraktiven Zielen zu machen, wurden ausschließlich junge Männer in den Postdienst genommen, Waisen bevorzugt. Sie durften nicht älter als 18 Jahre und mussten zudem leichtgewichtig sein. Es waren also Bürscherl unterwegs. Die Gesamtstrecke wurde durch Übergabe der Post alle 300 Kilometer innerhalb von 10 Tagen bewältigt, manchmal ging es sogar schneller. Es gab 153 Zwischenstationen. 80 Boten und 500 Ponys wurden benötigt, dazu kamen noch 200 Pferdepfleger. Das berühmteste Bürscherl des Pony-Express war William F. Cody, besser bekannt als Buffalo Bill. Gut ein Jahr nach Einführung des berittenen Botendienstes beendete die transkontinentale Telegrafenleitung den in der Bevölkerung äußerst beliebten Pony-Express.