Hühner in einem Stall

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Radiokolleg

Im Namen der Tiere? (3)

Zwischen Stall und Staatsgesetz

Tiere sind dazu fähig, Schmerz und Leid zu empfinden. Im Rückenwind des aufkommenden Vegetarismus wird mit diesem Argument Ende des 19. Jahrhunderts die Kritik an der Tierschlachtung, an Hygiene und Effizienz der Methoden laut. Kritik, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt und auch Transportmethoden sowie die Nutztierhaltung umfasst. Gerade bei Nutztieren geht diese Diskussion über den österreichischen Tellerrand hinaus. Die nationalen Maßnahmen stehen im Kontrast zu den Haltungsbedingungen in anderen Ländern. Zusätzlich gilt es, EU-Regelungen zu beachten - im Tierschutz wie in der Produktion. Was steht im Vordergrund: der Tierschutz oder die Kosten-Nutzen-Rechnung? Die Antwort auf diese Frage spiegelt sich in der politischen Handhabe des Tierwohls und in der betrieblichen Umsetzung. Der Begriff des Tierwohls gewinnt in Bezug auf die zukunftsorientierte Nutztierhaltung immer mehr an Bedeutung. Das Konzept bezieht das für die Gesundheit von Kühen, Hühnern oder Schweinen notwendige tierische Verhalten in die betriebliche Gestaltung mit ein. In der Umsetzung dieser artgerechten Haltung ist auch die Management-Ebene gefordert, sich von der industriellen Intensivtierhaltung abzuwenden. Es ist eine Herausforderung, die weit vor der Stalltüre beginnt. Wie dieser Spagat zwischen der moralischen Wertschätzung des Tierschutzes und der durch das Konsumverhalten diktierten Nachfrage gelingen kann, ist noch lange nicht ausdiskutiert.

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  • Barbara Volfing