Beate Winkler

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Menschenbilder

Beate Winkler, Menschenrechtlerin und Künstlerin

Die ehemalige Leiterin der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte Beate Winkler

Beate Winkler ist eine "Macherin" - eine, die unermüdlich anpackt und ihre Visionen einer humanistischen Gesellschaft in die Tat umsetzt. 1949 in Dresden geboren, floh sie als Achtjährige gemeinsam mit ihrer Familie aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Es war eine Erfahrung, die ihr gesamtes Leben prägen sollte.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Freiburg begann sie ihre berufliche Laufbahn im Bildungsministerium der BRD und wurde später zur engsten Mitarbeiterin von Lieselotte Funcke (FDP), der Ausländerbeauftragten der deutschen Bundesregierung, die dieses Amt bis 1991 innehatte. 1998 wurde Beate Winkler nach Wien berufen: zum Aufbau der neugegründeten Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Während ihres Mandats wurde die Einrichtung zur Agentur der Europäischen Union für Grundrechte erweitert. Winkler wurde somit zur ersten Frau, die eine EU-Agentur leitete. Der persönliche Einsatz für Menschenrechte sollten sie fortan nicht mehr loslassen.

Mit knapp 60 Jahren erfand sich Beate Winkler noch einmal neu. In ihrem Buch "Es ist etwas in mir, das nach Veränderung ruf. Der Sehnsucht folgen"(2014) teilt sie ihre persönlichen Erfahrungen, die sie schlussendlich zur Malerei gebracht haben. Mittlerweile ist Winkler vorrangig als Künstlerin tätig, die ihre Projekte als Möglichkeitsräume für gesellschaftlichen Dialog sieht und darin immer wieder auch das Thema Menschenrechte aufgreift. Ihre Werke, oftmals kleine und große Papierrollen, die im offenen Raum aufgehängt werden, wurden bereits in Berlin, Warschau und Timisoara ausgestellt.

Darüber hinaus unterstützt Winkler europäische Stiftungen, NGOs und internationale Organisationen in Fragen der Integration und des interkulturellen Dialogs. Auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist ihr ein Anliegen. Sie war an der Gründung der österreichweiten Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC) beteiligt, die sich dafür einsetzt, dass der digitale Wandel human, demokratisch, sozial und ökologisch gestaltet wird.

Sendereihe

Gestaltung

  • Mari Lang