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HAUS DES MEERES

Vom Leben der Natur

Organe zum Schwimmen

Der Tierarzt Jeff Schreiner leitet das Haus des Meeres in Wien und spricht über Finnen und Flossen.

Teil 1: An Bauch, Brust, Rücken und Schwanz.

Flossen fungieren allgemein als Antriebs-, Steuer- und Stabilisierungs- und Bremsorgane, sie kommen bei Fischen wie auch bei Schildkröten, Molchen und anderen Tieren vor. Sie können breitflächig oder saumartig, groß oder zurückgebildet und winzig klein, andersfärbig als der Rest der Körperfarbe oder auch fast durchsichtig sein.

Die meisten Fische verfügen über sieben Flossen. Diese sind paarig und einzeln am Fischkörper angeordnet. Die sogenannten paarigen Flossen entsprechen den Extremitäten der landlebenden Wirbeltiere, haben aber keine direkte Verbindung mit der Wirbelsäule. Zu ihnen zählen die Brust- und Bauchflossen. Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zählen zu den "unpaarigen Flossen".

Fischflossen bestehen hauptsächlich aus Flossenstrahlen. Durch eine Flossenhaut sind sie miteinander verbunden. Man unterscheidet zwischen verknöcherten Strahlen bei sogenannten Knochenfischen und Hornstrahlen bei Knorpelfischen. Durch die Verankerung in der Muskulatur mit Flossenstrahlträgern wird die Bewegung der Flossen ermöglicht.

Finne wird einzig die Rückenflosse der Haie und Wale genannt; die genau jene äußerst charakteristische dreieckige Form hat, die so ideal zur Stabilisierung der Bewegungen beiträgt.

Das Spektrum der Flossenformen ist groß. Die Flossen sind ideal an Lebensweise und Umgebung ihrer Träger angepasst, um eine optimale Schwimmweise und Manövrierfähigkeit zu gewährleisten. Rochen zum Beispiel haben große, flügelartige Brustflossen. Die sind mit dem Kopf verwachsen und verleihen ihnen als "Rochenflügel" ihr charakteristisches Aussehen.

Seepferdchen hingegen können sich mit ihrer kleinen, fast ganz zurückgebildeten Rückenflosse nur ganz langsam vorwärtsbewegen. Zwei ebenfalls stark zurückgebildete Brustflossen dienen ihnen als Steuerruder. Und auch die Schwanzflosse der Seepferdchen ist ungewöhnlich und ist im Lauf der Evolution zu einem Greifschwanz geworden, mit dem sie die Tiere an Pflanzen und Korallen festhalten können.

Service

Gesprächspartner:
Mag. med. vet. Jeff Schreiner
Tierarzt und Direktor vom Haus des Meeres in Wien
Haus des Meeres

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