Radiokolleg
Girl Pop (3)
Empowerment und Girlbosse: Die 2010er
6. August 2025, 09:45
Anfang der 2010er Jahre wirkte der comichafte Sexismus der 2000er irgendwann nur mehr peinlich - auch dank einer feministischen Blogosphäre, die diesen benannte. In der Folge sehen wir wachsendes Selbstbewusstsein und Empowerment vieler Popmusikerinnen. So tritt Beyoncé 2014 vor dem Wort "Feminist" in großen Lettern auf. Und Lizzo denkt in ihrem Song "Like a Girl" drüber nach, ob sie nicht als Präsidentin kandidieren soll - die Miete und ihre Diamanten zahlt sie sowieso selbst. Auch die Vielfalt in der Popmusik hat zugenommen. Der Mainstream bedient sich immer mehr am Hiphop und Künstlerinnen wie Cardi B und Doja Cat zeigen, dass das Pop-Girl nicht mehr überwiegend weiß gedacht wird.
Die feministische Haltung der 2010er Jahre bringt auch die Girlboss-Mentalität hervor: eine Art "Ich-Zuerst"-Feminismus. Das hat nicht nur positive Seiten - aber es führt auch dazu das Künstlerinnen ihre Karrieren, was Verträge und öffentliches Image angeht, selbst in die Hand nehmen. Paradebeispiel dafür ist "Über-Girl-Boss" Taylor Swift, die als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit gilt. Das interessant bei Taylor Swift ist dabei, dass sie trotz ihrer harten Business-Strategie in ihrer Musik und ihren Texten eine gefühlvolle Mädchenhaftigkeit zur Schau stellt.