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Betrifft: Geschichte
Kleine Parzelle und die Zeitläufte
Eine Kulturgeschichte des Schrebergartens
Mit: Peter Autengruber, Autor, Historiker und Lehrbeauftragter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
12. August 2025, 15:55
Mehr als 100 Jahre gibt es sie schon in Wien: die Schrebergärten. Im Jahr 1911 werden die ersten Parzellen im "Rosental" vergeben. Im 14. Wiener Gemeindebezirk, bieten die Lauben - auch so werden die Kleingärten genannt - den Pächter und ihren Familien ein Stück Erholung in urbaner Lage. An der Alten Donau entsteht eine weitere Laubenkolonie: "Neu-Brasilien". Auch der Selbstversorgung sollen die Kleingärten dienen. Ein Gedanke, der in den Zeiten der Weltkriege, der Zwischen- und Nachkriegszeit überlebensnotwendig wird. Dreißig Jahre später wird das grüne Idyll zur Sommerresidenz der Wiener. 1992 wird das Kleingartengesetz erneut novelliert: fortan können die Häuser das ganze Jahr über bewohnt werden. Nur kurze Zeit später wird auch der Erwerb der Parzellen möglich - das Eigentum hält Einzug in die Laubenkolonien. Mit diesen Neuerungen wandelt sich nicht nur das Aussehen der Schrebergartensiedlungen, sondern auch die soziale Struktur der Bewohner und Bewohnerinnen. Die Zuflucht des Arbeitermilieus und der Gewerbetreibenden wird zum Wohntraum des gehobenen Mittelstands.
Peter Autengruber ist selbst Kleingärtner. Er schildert in seinem Buch "Die Wiener Kleingärten" die Entwicklung dieser urbanen Oasen und gibt mit seinen Schilderungen in dieser Reihe Einblick in die Welt des urbanen Gartelns.
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- Barbara Volfing