Radiokolleg

Oscar Peterson und die Klavier-Frauen. Die Kunst des Piano-Trios (4)

Klavier und Politik

Das musikalische Feld sei eines der ersten gewesen, in dem die Rassenschranken fielen, sagte Oscar Peterson einmal: "Denn wenn man zusammenspielen möchte, muss man die Leute lieben, mit denen man spielt." Wenn man aber Rassenvorurteile habe, dann würde das nicht funktionieren. Für Frauen im Jazz stellte sich Frage nach Rassismus und patriarchaler Politik noch radikaler. Hier werden zwei Positionen dargestellt, die auf unterschiedliche Weise die politischen Perspektiven des femininen Klavier-Jazz mitgestaltet haben: Mary Lou Williams, die 15 Jahre älter war als Oscar Peterson, galt als 'First Lady of the Piano' und verstand sich vor allem in ihren späteren Jahren als Kulturarbeiterin, die das 'black heritage' betonte und eine Protest-Attitüde, vergleichbar mit Odetta oder Nina Simone einnahm. Iréne Schweizer wiederum, geboren im ziemlich unjazzigen Schaffhausen, war eine der ersten fulminanten Free Jazz-Pianistinnen und entwickelte sich im Lauf ihrer langen Karriere mit Ensembles wie der 'Feminist Improvising Group' oder 'Les Diaboliques' auch zu einer politischen Aktivistin, welche die immer noch männlich geprägte Jazzszene ordentlich aufmischte.

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  • Thomas Mießgang