Spielräume

Grace Slick, Sängerin des Summer of Love

Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs. Stimme und Gesicht des psychedelischen Rock

San Francisco, 13. August 1965: Erstes Konzert einer Gruppe namens Jefferson Airplane. Neben Formationen wie vor allem The Grateful Dead sollte sie zur exemplarischen Band des "Summer of Love" 1967 werden, und darüber hinaus der psychedelisch angehauchten Jugendbewegung an der Westküste der USA - und Frontfrau Grace Slick neben Janis Joplin zu einer ikonischen Rocksängerin jener Ära.

Nach dem College hatte Grace Barnett Wing, so der Geburtsname der Tochter eines Investmentbankers, zunächst als Model gearbeitet, dann begonnen, Musik zu machen. Die Gründung von Jefferson Airplane inspirierte sie wie auch ihren Partner Jerry Slick und dessen Bruder Darby zu einer eigenen Band namens The Great Society. Dabei entstanden zwei Songs, die Grace Slick ein Jahr später bei ihrem Wechsel zu Jefferson Airplane mitbrachte, und die zu exemplarischen Liedern der Zeit wurden: das manifestartige "Somebody to Love" und das psychedelische "White Rabbit".

Grace Slick sang mit Jefferson Airplane - ihre Locken so lang wie die Haare der männlichen Bandmitglieder - auf den großen Festivals der ausgehenden 60er Jahre: Monterey, Woodstock, Altamont. Sie brach Tabus und manchmal Gesetze, als sie etwa Präsident Richard Nixon LSD in seinen Tee mischen wollte. Mit viel Glück brachte sie sich nicht ums Leben, als sie bei einem Auto-Wettrennen mit ihrem Bandkollegen, dem Gitarristen Jorma Kaukonen, in eine Betonmauer fuhr.

Die künstlerische Karriere der heute 85-Jährigen erlebte sowohl Bruchlandungen (infolge exzessiven Alkoholkonsums) wie auch Höhenflüge: In den 1980er Jahren landete sie mit der Nachfolgeband Jefferson Starship einige Nummer-eins-Hits (manche davon komponiert von dem österreichischen Keyboarder und Produzenten Peter Wolf). Seit 1990 hat sie sich von der Musik weitgehend zurückgezogen - Rock'n'Roller über 50 sollten in den Ruhestand treten, wie sie in Interviews meinte - und widmet sich der Malerei.

Sendereihe

Gestaltung