Mann liegt auf einer Wiese

FLORENCIA CURCI

Sound Art: Kunst zum Hören

Radiokunst aus Argentinien

"Siestaria: The Hard Work of Resting" und "Rhythmical Zones"

"Siestaria: The Hard Work of Resting" ist ein meditatives elektroakustisches Stück von Florencia Curci und Tatiana Heuman, das aus einer situierten Hörerfahrung in der peri-urbanen Landschaft in der Nähe von Stuttgart entstand. Während wir Zeit in einem Garten verbrachten, dachten wir darüber nach, wie Ruhe oft als Erholung verstanden wird - als Sammeln von Energie, um in den Rhythmus der Produktivität zurückzukehren. Wir stellten jedoch auch fest, dass die so genannte erholsame Beziehung zur Natur häufig mit Arbeit, Kontrolle und Pflege verbunden ist. Das Mähen des Rasens wurde zu einer verdichteten Geste dieses Paradoxons: der Garten als Zufluchtsort und Aufgabe zugleich.

Mit "Siestaria" als Forschungsplattform erforschen wir durch Zuhören Übergänge zwischen Wach- und Traumzuständen. Wir nehmen in diesem Stück das Dröhnen von Rasenmähermotoren - Maschinen, die das Wachstum zähmen sollen - und verlagern ihre Funktion in Richtung inneres Treiben. Wir schlagen eine langsame Umstellung des Nützlichen vor, indem wir das Brummen des Motors zu einem Portal für veränderte Zustände umfunktionieren. Nicht eine Stille der Arbeit, sondern ein neu klingender Raum, in dem die Wahrnehmung weicher wird, in dem Ruhe nicht Erholung, sondern Widerstand ist - eine ruhige, vibrierende Schwelle, an der andere Rhythmen, andere Vorstellungen entstehen können.

"Rhythmical Zones" ist ein radiophoner Essay von Florencia Curci und Kerstin Ergenzinger, der durch akustische Dérives und Wahrnehmungsübungen entlang der teilweise verschütteten Wasserlandschaften von Weimar entstanden ist. Das Werk entfaltet sich im Dialog mit speziell angefertigten Blasinstrumenten, die so gebaut und gespielt werden, dass sie sowohl in ihren Schlagfrequenzen als auch in den Rhythmen des Atems der Spieler zusammenkommen.

Die meisten Flüsse der Stadt - mit Ausnahme der Ilm - werden unterirdisch kanalisiert und sind somit verborgen. Indem es diesen unterirdischen Strömungen folgt, eröffnet das Stück eine Kontaktzone: einen Raum, in dem Rhythmen aus verschiedenen zeitlichen Schichten - biologischen, sozialen, geologischen - ineinandergreifen und sich überlagern. Es verwebt die Klangreisen der selbstgebauten Blasinstrumente mit Atem, resonanten Architekturen und den Strömungen von Luft und Wasser. Diese Instrumente aus PET-Flaschen wurden während einer früheren Reise entlang der Gewässer des Yendegaia-Tals in Südpatagonien (Chile) entwickelt und von den Künstlerinnen als Werkzeuge zur Kultivierung von Kontaktmomenten konzipiert.

Für diejenigen, die außerhalb des Feldes zuhören, bietet das Stück eine Navigation, die von diesen Praktiken geprägt ist - es zeichnet nach, wie Klang, Rhythmus und Bewegung auf der Suche nach gemeinsamen Resonanzpunkten zusammenlaufen.

Diese Arbeit wurde von Terra Ignota und dem Lehrstuhl für Akustische Ökologien und Sound Studies an der Bauhaus-Universität Weimar unterstützt.

Sendereihe