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Wer schützt die Schutzhütten? (1)

Hütten - der Schlüssel zur Erschließung der Alpen

Aktuell betreuen die alpinen Vereine Österreichs 429 Schutzhütten und Unterkünfte. Bau- und hygienerechtliche Vorgaben, bürokratische Hürden und überall steigende Kosten machen den Betrieb vieler Hütten unwirtschaftlich. Im Schnitt werden pro Jahr vier Hütten aufgelassen. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Instandhaltung des alpinen Wegenetzes und damit auch auf den Sommertourismus.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Nord-Süd Bahnverbindungen durch die Alpen gebaut. Es war der Startschuss für die touristische Erschließung der Alpen. Neben dem Bau von Grandhotels und einfacheren Unterkünften gehörte dazu auch der Bau von Schutzhütten. Die meisten von ihnen wurden als spartanische Unterkünfte errichtet, mit offenem Herd, Matratzenlager und Plumpsklo.

Die Kosten für die Errichtung brachten meist die Sektionen des Österreichischen und Deutschen Alpenvereines auf. Von den heute 429 Schutzhütten in Österreich wurden 272 in Extremlagen gebaut, die meisten davon stammen noch aus der Zeit, bevor es Hubschrauber und Materialseilbahnen gab. Dementsprechend mühsam und aufwändig war der Transport des Baumaterials. Ohne die bereits Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Hütteninfrastruktur gäbe es keinen österreichischen Alpintourismus in der heutigen Form.

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