Radiokolleg

Vom neuen Leben in den Alpen (4)

Natur und Kultur pflegen

Die Alpen sind ein sensibler Naturraum mit großer ökologischer, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Deshalb stehen sie auch im Mittelpunkt von Nutzungskonflikten. Der Tourismus verspricht wirtschaftliche Vorteile für die Regionen. Andererseits verlangt der Naturschutz den Erhalt empfindlicher Ökosysteme und Rückzugsräume für Tiere. Wasserkraftwerke sollen erneuerbare Energie produzieren. Aber sie beeinträchtigen zugleich die Landschaft und zerstören wertvolle Naturräume. Der Zuzug von Menschen und der Ausbau von Zweitwohnungen erhöht den Bedarf an bereits knappem Bauland und versiegelt Böden. Auch der zunehmende wirtschaftliche und touristische Transitverkehr beeinträchtigt die Lebensqualität der alpinen Bevölkerung. Der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen alpinen Entwicklung liegt in ganzheitlichen Konzepten, die ökologische, ökonomische und kulturelle Aspekte verbinden. Speziell die Pflege von Kultur - sowohl von traditionellem Brauchtum, als auch von zeitgenössischen Positionen - ist für lebendige Gemeinden unverzichtbar. Kulturelle Impulse in den alpinen Regionen setzen beispielweise Museen. Das Frauenmuseum Hittisau oder die Ötztaler Museen setzen mit aktuellen Ausstellungen Initiativen, die die lokale Bevölkerung miteinbeziehen. So können die Alpen nicht nur erhalten, sondern als dynamischer, dezentraler Lebensraum neu gedacht werden - als eine Region des "Guten Lebens" im Herzen von Europa.

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