Apropos Oper
Virtuose Brillanz und seelenvolle Tiefe
Erinnerungen an Erika Köth - zum 100. Geburtstag der Sopranistin
14. September 2025, 15:05
In den 1950er und 1960er Jahren war Erika Köth die führende Koloratursopranistin aus Deutschland, bei den Höhen und Koloraturen der Königin der Nacht in der "Zauberflöte" oder der Zerbinetta in "Ariadne auf Naxos" war sie in ihrem virtuosen Element. Doch sie wusste nicht nur mit Stimmbrillanz zu begeistern, sondern auch mit ihrer Gabe zu seelenvoll berührenden Gestaltungen. Und deshalb war sie auch ohne Koloraturzauber mit ihrem ganz individuellen Timbre und der Differenziertheit ihres Vortrags eine empfindsame Sophie im "Rosenkavalier", eine gefühlvolle Susanna in der "Hochzeit des Figaro" - und in späteren Karrierejahren eine berührende Mimi in "La Bohème" oder Liù in "Turandot". Über Kaiserslautern und Karlsruhe war die gebürtige Darmstädterin 1953 an die Bayerische Staatsoper gekommen und hat von hier international Karriere gemacht, auch mit zahlreichen Auftritten an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen. Am 15. September jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag den 1989 verstorbenen Sängerin.