Sound Art: Lyrik heute
Theorie und Dichtung aus dem Inneren des Denkens
"Schriftstellen" von Barbara Köhler. Es lesen Lilith Häßle und Philipp Hauß.
24. September 2025, 23:03
Von der Lücke zur Brücke - das "Zur-Sprache-Kommen" als erkenntnistheoretischer Notausgang. Poetik und Gedichte der 2021 verstorbenen, vielfach ausgezeichneten Lyrikerin und Essayistin Barbara Köhler. Vom Käfig des kafkaschen Affen bis zu Odysseus' trickreicher Selbstverleugnung, vom "Objektiv" der Kyklopen-haften Kamera bis zum erhellenden Umgang Ingeborg Bachmanns mit den Personalpronomen in "Malina": ein Blick ins Innere des Denkens und auf das Verschwinden der weiblichen Perspektive in der Grammatik.
Die theoretischen Texte stammen aus "Die Reise zum Mittelpunkt der Rede", der Antrittsvorlesung Barbara Köhlers zur Thomas-Kling-Poetikdozentur 2012, die Gedichte u.a. aus den Zyklen "Blue Box" und "Wittgensteins Nichte".
Barbara Köhler wurde 1959 in Burgstädt, Sachsen, geboren. Nach einer Ausbildung zur Textilfacharbeiterin und einem Studium am Leipziger Literaturinstitut Johannes R. Becher wurde sie in Ost und West bald als Dichterin bekannt, berühmt und vielfach ausgezeichnet - u.a. mit dem Peter Huchel Preis (2016). 1994 übersiedelte sie nach Duisburg, wo sie bis zu ihrem frühen Tod 2021 lebte. In ihren letzten Jahren war sie Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln.
Service
Aus: Barbara Köhler, "Schriftstellen", Bibliothek Suhrkamp