Radiogeschichten

Existenz und Abgrund

"Die Passion nach G.H.". Von Clarice Lispector. Aus dem Portugiesischen von Luis Ruby.

Eine vermögende Bildhauerin aus Rio, betritt das Zimmer ihres schwarzen Dienstmädchens, das ihr gekündigt hat. Der Raum ist überraschend aufgeräumt, nur einige Zeichnungen an der Wand stören die perfekte Ordnung. G.H. fühlt sich provoziert, öffnet den Kleiderschrank des Dienstmädchens und zerquetscht beim Schließen eine Kakerlake. Damit setzt sie eine Reihe von abgründigen, verstörenden Überlegungen über Leben, Tod, Weiblichkeit und Erlösung in Gang, die noch in der Rückschau des folgenden Tages ihre menschliche Existenz ins Wanken bringen.

Clarice Lispector wurde 1920 als Kind jüdischer Eltern in der Ukraine geboren und wuchs in Recife im armen Nordosten Brasiliens auf. Sie studierte Jura, arbeitete als Lehrerin und Journalistin und lebte mit ihrem Mann, einem Diplomaten, in Europa und in den USA, bevor sie 1959 nach Brasilien zurückkehrte. Bereits ihr erster Roman "Nahe dem wilden Herzen" brach 1944 mit allen Regeln konventionellen Schreibens. Weitere acht folgten, sowie zahlreiche Erzählungen, Kurzprosa, Kinderbücher, Drehbücher, autobiografische Skizzen und Kolumnen.

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Clarice Lispector: "Die Passion nach G.H.", Penguin

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