Gedanken für den Tag

Alles in Arbeit

von Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom Museum Wien

Arbeit gibt dem Leben Struktur, sichert die Existenz, stiftet Identität. Doch sie ist weit mehr als Pflicht oder Notwendigkeit: ein Spannungsfeld zwischen Last und Sinn, zwischen Gestaltung und Grenze. Was Arbeit bedeutet - gesellschaftlich wie ganz persönlich -, verändert sich mit der Zeit und bleibt dennoch stets zentral.

Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom Museum Wien, widmet sich diesem vielschichtigen Thema aus künstlerischer Perspektive. Anhand ausgewählter Werke - von der mittelalterlichen Darstellung bis zur zeitgenössischen Installation, von sakral bis profan - erkundet sie, wie Künstler:innen über die Jahrhunderte hinweg Arbeitsrealitäten reflektiert, befragt und neu gedacht haben. Sie spricht über Werke österreichischer, wie internationaler Künstler:innen, die sich mit Erwerbsarbeit und ihren vielen Facetten auseinandersetzen: mit Sinnhaftigkeit, Zumutung, Herausforderung und Veränderbarkeit. Auch unsichtbare oder schlecht bezahlte Tätigkeiten wie Care-Arbeit, Hausarbeit, künstlerisches Schaffen, Protestformen oder Prokrastination werden thematisiert - Tätigkeiten, die das Verständnis von Arbeit erweitern und oft besonders viel über persönliche wie gesellschaftliche Werte verraten.

Die künstlerischen Perspektiven zeigen: Jede Epoche richtet den Blick auf andere Aspekte. Mal wird Arbeit laut verhandelt, mal leise angedeutet - aber stets geht es um etwas Existenzielles. Johanna Schwanberg verbindet kunsthistorische Einblicke mit eigenen Erfahrungen und lädt dazu ein, darüber nachzudenken, was Arbeit für einen selbst bedeuten kann - und wie sie sich durch die Brille der Kunst in neuem Licht betrachten lässt.

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