Braille lesen, Finger

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Wie blinde Menschen lesen

Braille, Hörbuch, digitale Medien. Wie Texte für Sehbehinderte zugänglich werden

1825 entwickelte der als Kleinkind erblindete und damals 16-jährige Franzose Louis Braille die Blindenschrift - ein System aus Punkten, das Millionen blinden Menschen weltweit den Zugang zu Literatur und Bildung ermöglicht. In Frankreich wird das Jubiläum groß gefeiert. Ein Besuch in der Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbands Österreich zeigt, wie blinde Menschen heute Zugang zu Literatur erhalten. Mitglieder bekommen Hörbücher und digitale Medien kostenlos nach Hause geschickt. Außerdem werden hier auch eigens Hörbücher aufgenommen. Derlei Angebote haben die Lesegewohnheiten vieler blinder Menschen stark verändert, erklärt die Hörbuchspezialistin Monika Röth. Viele Jahre führte sie die Hörbuchhandlung "Audiamo" in Wien. Hörmedien sind für viele eine wertvolle Ergänzung zur Punktschrift, die Literatur zugänglicher macht und sie akustisch in verschiedene Welten eintauchen lässt. Digitale Speichermedien und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändern den Hörbuchmarkt aber stark. Trotz dieser neuen Möglichkeiten bleibt Braille unverzichtbar: Ohne die Punktschrift droht funktionaler Analphabetismus, wie Braille-Experte Erik Schmid betont. Das eigenständige Lesen bleibt für ihn ein zentraler Schlüssel zu Selbstständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe.

Gestaltung: Sandra Knopp & Helmuth Schlögl

Moderation und Regie: Kathrin Wimmer

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