Radiokolleg
Der Bauernkrieg - Europas erste große Revolution (2)
Eine unausweichliche Niederlage
14. Oktober 2025, 09:05
Der Deutsche Bauernkrieg von 1525 war eine der größten Volkserhebungen Europas vor der Französischen Revolution. Hunderttausende "Gemeine" schlossen sich zu bewaffneten "Haufen" - so nannte man die Bauernheere - zusammen und zogen gegen Schlösser, Burgen und Klöster. Trotz anfänglicher Erfolge waren die Armeen der Bauern den fürstlichen Söldnerheeren deutlich unterlegen. Die Aufstände in Schwaben, Franken, Thüringen, Sachsen und dem Elsass wurden mit äußerster Brutalität niedergeschlagen.
Für den Dresdner Historiker Gerd Schwerhoff, Autor eines Standardwerks zum Thema, war die Niederlage unausweichlich: "Die Aufständischen hatten zu wenig Artillerie, zu wenig Kanonen, sie hatten überhaupt keine Reiterei. Den Fürstenheeren waren die Bauern in jeder Hinsicht unterlegen - auch, weil sie keine übergreifende Strategie hatten."
Am Ende blieben verbrannte Dörfer, zehntausende Tote - und die Ahnung, dass die Zeit für eine erfolgreiche Revolution auf europäischem Boden noch nicht reif war.
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BÜCHER ZUM THEMA:
Gerd Schwerhoff: "Der Bauernkrieg - Geschichte einer wilden Handlung", C. H. Beck, München, 720 Seiten
Lyndal Roper: "Für die Freiheit - Der Bauernkrieg 1525", S. Fischer, Frankfurt am Main, 676 Seiten
Robert Rebitsch: "Rebellion 1525 - Michael Gaismair und der Aufstand der Tiroler Bauern", Tyrolia, Innsbruck, 376 Seiten