![ELIJAH WIEN - [HTTPS://CREATIVECOMMONS.ORG/LICENSES/BY-SA/4.0/DEED.DE|CC BY-SA 4.0] Georg Sporschill](/i/intro/85/26/85263c46a900bba9d6332060496c8017e59918c2.jpg)
ELIJAH WIEN - CC BY-SA 4.0
Im Gespräch
Pater Georg Sporschill, Jesuitenpater
"Sie nennen mich Moschu, Opa!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Jesuitenpater Georg Sporschill
16. Oktober 2025, 21:00
Seit fast 40 Jahren setzt sich Pater Georg Sporschill für Kinder in Rumänien ein. Das Ziel seiner Arbeit ist die Befreiung dieser Kinder aus Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Viele der von ihm unterstützten Kinder und Familien nennen ihn liebevoll "Moschu" - also Opa. Heute, mit 79 Jahren, lebt der Jesuitenpater in einem Roma-Dorf bei Marpod in Siebenbürgen, wo auch das von ihm gegründete Hilfswerk ELIJAH seinen Sitz hat. Geboren am 26. Juli 1946 im vorarlbergischen Feldkirch, studierte Georg Sporschill Theologie, Pädagogik und Psychologie. Mit 30 Jahren trat er in den Jesuitenorden ein und wurde zum Priester geweiht.
Als Kaplan in Wien arbeitete er mit drogensüchtigen, haftentlassenen und obdachlosen Jugendliche, gründete ein Jugendhaus der Caritas. Es folgten der Canisibus, der obdachlose Menschen mit Suppen versorgt, und das Wiener Innenstadtlokal "Inigo", ein Langzeitarbeitslosen-Projekt. 1991 entsandten ihn die Jesuiten nach Bukarest. Aus den geplanten sechs Monaten wurde eine Lebensaufgabe.
Gemeinsam mit Ruth Zenkert gründete er in der Folge die "Concordia-Sozialprojekte", die Kindern in Rumänien, Bulgarien, Moldau, dem Kosovo und Österreich neue Perspektiven geben. Entstanden sind unter seiner Leitung ein Sozialzentrum, Kinder- und Jugendhäuser sowie Werkstätten und Schulen zur beruflichen Ausbildung. 2012 startete er mit der katholischen Theologin Ruth Zenkert in Rumänien den Verein ELIJAH. Seither gilt sein besonderes Engagement den dort lebenden Roma-Familien - und dabei vor allem den Kindern. Für sein Lebenswerk erhielt er 2024 die Martin-Buber-Plakette der Stiftung Euriade, eine Auszeichnung, mit der Persönlichkeiten geehrt werden, die sich für Menschlichkeit und Dialog einsetzen. Renata Schmidtkunz besucht Pater Sporschill für ein Gespräch in Rumänien.