Bunker

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Sound Art: Kunst zum Hören

"massiv unsichtbar" von Florian Kmet

Wie kann ein Luftschutzbunker zum Klingen gebracht werden?

Mit einer mehrkanaligen, begehbaren Klanginstallation unternimmt Florian Kmet den Versuch, den Ort, der in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges ein Platz der verdichteten Gefahr, Bedrohung und Beklemmung war, klanglich zu bearbeiten und zu belüften.

Die Installation entstand im Rahmen des Erinnerungsprojekts "massiv unsichtbar" des Volkskundemuseums Wien zum Luftschutzbunker im Schönbornpark. Für die Projekthomepage entsteht ein Videorundgang der die Betrachter*innen mit einer eigenen Klangebene durch den Bunker begleitet.

Einige Hintergrundinformationen:
Der Bunker im Schönbornpark wurde im Rahmen des nationalsozialistischen "Führer-Sofortprogramms" errichtet. Ab 1943 bot er vom NS-Regime zugelassenen Menschen Zuflucht. Eine seiner wesentlichen Eigenschaften ist Unsichtbarkeit, die auch als Symbol für den Umgang mit dem Gebäude seit Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gesehen werden kann.

Das Bedürfnis der Bevölkerung und der Politik, die Schrecken des Krieges und die Beteiligung an den Gewalttaten des NS-Regimes zu vergessen, zeigte sich am schrittweisen "Verschwinden" des Bunkers. In Stadt- und Raumplänen und in der alltäglichen Wahrnehmung wurde das Kriegsgebäude unkenntlich, durch Pflanzen kaschiert und die Fassade verziert.

Das Projekt "massiv unsichtbar" des Volkskundemuseum Wien - konzipiert von Magdalena Puchberger und Maria Raid - setzt sich zur Aufgabe, über das Unsichtbarwerden der eigentlichen Funktionen nachzudenken und aufzuzeigen, wie Verdrängen und Vergessen "passiert sind".

Durch wiederkehrende akustische und räumliche Irritationen am und um den Bunker wird dem Nicht-Wahrnehmen des Gebäudes und seiner Geschichte ab 24. Oktober 2025 entgegengewirkt.

Für Ö1 Kunst zum Hören entstand eine 40minütige Audiodokumentation von Florian Kmet, in der er seine Herangehensweise zur Installation beschreibt.

Service

Weitere Infos finden Sie unter:
Volkskundemuseum Wien - massiv unsichtbar

Sendereihe

Gestaltung

  • Hans Groiss

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