1995 - das goldene Jahr der Popmusik

17. Oktober 2025, 17:30

Da lag wohl etwas ganz Besonderes in der Luft, im Wasser oder in den Sternen: Die Britpop-Brüder Oasis, die Sportjacken-Fraktion Tocotronic, die wütende Alanis Morissette, der mit einem roten Bandana und einem Machiavelli-Ring geschmückte 2PAC: Sie alle eroberten 1995 die Charts, sorgten für weltweites Aufhorchen und revolutionierten die Popbranche.

Doch wieso passierte im Popbereich ausgerechnet 1995 so überbordend viel? Nicht zuletzt deshalb, weil 1995 das Internet mit der Veröffentlichung des Betriebssystem Windows 95 an Bedeutung gewann und sich Popmusik von nun an auch abseits der klassischen Vertriebswege ausbreitete. Diese digitale Errungenschaft markierte einen kulturellen Wendepunkt und Wandel, kommerzielle Internetnutzung und Digitalisierung trugen zu einem außergewöhnlichen Pop-Jahr bei, das auch retrospektiv nostalgisch verehrt wird.

Dank neuer Technologien verbreiteten sich viele der Alben, die ab 1995 veröffentlicht wurden, rasant und gelten sicherlich auch deswegen bis heute als ikonisch: 2Pac verdrängte mit dem Album "Me Against The World" sogar den ehrenwerten Bruce Springsteen von der Spitze der US-Charts, "Jagged Little Pill" von Alanis Morissette kämpfte gegen Rollenklischees und war ein wichtiges Zeugnis weiblicher Selbstermächtigung im - damals noch männerdominierten - Pop. Oasis markierten mit "(What's the Story) Morning Glory" den vorläufigen Höhepunkt des Britpop und viele andere 1995 entstanden Alben gelten bis heute als zeitlose Meilensteine der Popgeschichte, egal ob Britpop, Trip Hop, HipHop: "The Bends" von Radiohead, "Different Class" von Pulp, "The Great Escape" von Blur, "Mellon Collie and the Infinite Sadness" von den Smashing Pumpkins, "Maxinquaye" von Tricky und "To Bring You My Love" von PJ Harvey. Ein musikalischer Streifzug durch das goldene Jahr 1995.

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Alexandra Augustin