Radiogeschichten
Literatur reloaded DIE KLASSIKER
Margaret Mitchells "Vom Winde verweht", erzählt von David Winkler und DJ Mel Merio
20. Oktober 2025, 11:05
Im Rahmen unseres Themenschwerpunkts JUGEND soll nicht nur über junge Menschen gesprochen werden - wir möchten mit ihnen in den Dialog treten. Ziel ist es, ihrer ( in diesem Fall literarischen) Perspektive Raum zu geben und sie aktiv in die kulturelle Auseinandersetzung einzubinden.
In einer neuen von Elisabeth Weilenmann konzipierten und gestalteten Sendereihe wollen wir Literaturklassiker auf zugängliche und persönliche Weise vermitteln. Jede Folge bringt zwei sehr unterschiedliche Stimmen zusammen: Zum einen eine junge Person im Alter zwischen 12 und 25 Jahren, zum anderen eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens - etwa aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Religion oder Medien.
Beide erzählen unabhängig voneinander - in ihrer eigenen Sprache und aus ihrer jeweiligen Lebenswelt heraus - die Handlung eines Klassikers der Weltliteratur nach. Es entsteht dadurch ein spannender Doppelblick auf ein Werk, das weit mehr ist als bloße Pflichtlektüre: ein Stück Menschheitsgeschichte, erzählt von heute.
In der achten Folge unserer Reihe geht es um ein Werk, das weltweit Millionen Leser:innen bewegt hat - und zugleich eines der umstrittensten Bücher des 20. Jahrhunderts ist: Margaret Mitchells "Vom Winde verweht". Der Roman ist Liebesgeschichte, Kriegsdrama, Gesellschaftsepos - und ein Spiegel amerikanischer Mythen, Machtverhältnisse und Widersprüche. Vom Winde verweht spielt während und nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg und erzählt die Geschichte der temperamentvollen und eigensinnigen Scarlett O'Hara. Als der Krieg ihre privilegierte Welt zerstört, kämpft sie ums Überleben, um ihre Familie, ihr Land und die Liebe - nicht selten rücksichtslos. Im Zentrum steht auch ihre komplizierte Beziehung zu dem zynischen Rhett Butler, mit dem sie eine toxische und zugleich faszinierende Dynamik verbindet. Der Roman ist eine epische Erzählung über Verlust, Stolz, Wandel und den unbedingten Willen, sich selbst treu zu bleiben. Gleichzeitig idealisiert er den amerikanischen Süden und blendet die Realität von Sklaverei und Rassismus weitgehend aus.
Erzählt wird uns dieses umstrittene Werk von dem Schauspieler David Winkler und einer Frau, die die Verfilmung des Literaturklassikers über 100 Mal mit ihrer Mutter ansehen musste und die nach einer der Figuren des Romans benannt wurde: der Wiener Djane Mel Merio.
Sendereihe
Gestaltung
- Elisabeth Weilenmann