PICTUREDESK.COM/AFP/OLIVIER DOULIERY
Radiogeschichten Spezial
Der Ö1 Essay von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey
"Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus" von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey
Es liest Barbara Gassner
24. Oktober 2025, 11:05
Eine zentrale Frage unserer Gegenwart ist die: warum fühlen sich große Teile der Gesellschaft in den westlichen Demokratien hingezogen zu rechten oder rechtspopulistischen Parteien und Politikern, die mehr oder weniger offen die liberale Demokratie in Frage stellen oder gar zerstören wollen? Unzweifelhaft ist es so, dass die Bereitschaft zur Verteidigung der liberalen Demokratie abnimmt zugunsten einer paternalistischen, autoritären, illiberalen Politik, die nicht mehr Wohlstand und Freiheit für alle verspricht, sondern nur mehr für jene Teile der Bevölkerung, die als ethnisch, kulturell oder ideologisch homogen begriffen wird. Die Soziologen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey versuchen in ihrem Buch "Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus" dieser Frage nachzugehen. Im Kern, sagen sie, richtet sich diese Revolte gegen einen Liberalismus, der das Versprechen auf Aufstieg und Emanzipation nicht einzulösen vermag. In diesem Sinne geht es Donald Trump, der AfD oder der FPÖ darum, die Welt als letzten, verzweifelten Versuch zu zerstören, um sich davor zu retten, von ihr zermalmt zu werden.
Service
Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey: "Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus", Suhrkamp Verlag
Sendereihe
Gestaltung
- Peter Zimmermann
