Maxim Emelyanychev dirigiert Mozart

27. Oktober 2025, 11:30

Wer Maxim Emelyanychev einmal live erlebt hat, vergisst dieses Erlebnis nicht so schnell. Wie sein Landsmann Teodor Currentzis scheint auch er bei jedem Auftritt um sein Leben zu dirigieren. Das Orchester kann gar nicht anders, als diese Energie aufzunehmen und mit voller Kraft mitzugehen. Anders jedoch als Currentzis musiziert Emelyanychev mit Maß und Ziel. Auf der neuen CD hört man Mozart - nicht Emelyanychev. Und doch ist es eine Aufnahme, auf die man lange gewartet hat.

Auf der dritten CD hat man mit der 35. und 36. Symphonie sechs von insgesamt 41 Symphonien Mozarts eingespielt, und doch kann man bereits jetzt sagen, dass dieser Zyklus außergewöhnlich wird und einer modernen, frischen Mozart-Interpretation die Krone aufsetzt. Die Tempi sind lebhaft, aber nie gehetzt. Die historischen Instrumente von "Il Pomo d'Oro" klingen selbst im forte transparent und unangestrengt. Wie beim Fußball kann man der Melodie im Orchester mühelos folgen, wenn sich die Musiker:innen die Bälle elegant zuspielen. Aylen Pritchin fügt sich als Solist des 3. Violinkonzerts nahtlos in dieses Spiel ein und unterstreicht die unbeschwerte Leichtigkeit der Musik Mozarts. Mal mit breitem Pinselstrich, mal mit feinstem Detail malt Maxim Emelyanychev gemeinsam mit "Il Pomo d'Oro" ein kontrastreiches Mozart-Gemälde, das den jungen Komponisten von seiner besten Seite zeigt.

Service

Aktuelle Aufnahme:

"Mozart: Symphonies 35 & 36, Violin Concerto 3"
Ausführende: Maxim Emelyanychev (Leitung), Aylen Pritchin (Solist), Il Pomo d'Oro
Label: Aparté

Sendereihe

• Vorgestellt

Gestaltung

• Rudolf Aigmüller