MOVEMBER
Am Puls - Gesundheit und Medizin
Movember - Männer unter der Gürtellinie
Drogen in der Medizin ++ Kinderkrankheiten: Drei-Tage-Fieber ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Movember - Awareness zur Früherkennung von Prostatakrebs | Gäste: Heidemarie Ofner, Urologin; Markus Mitterhauser, Radiopharmazeut; Thomas Fröhlich, Betroffener | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at
13. November 2025, 16:05
Movember - Awareness zur Früherkennung von Prostatakrebs
Wenn sich Männer weltweit im November einen Schnurrbart stehen lassen, ist dies möglicherweise mehr als ein modisches Statement. Im "Movember" (ein Kofferwort von Mo-ustage und No-vember) will man dadurch mehr Bewusstsein für die Männergesundheit schaffen. Mehrheitlich gelten Männer nämlich nach wie vor als Gesundheitsmuffel, gehen seltener zur Vorsorge, erkranken öfter an Krebs und sterben früher - so die nüchterne Statistik. Prostatakrebs ist derzeit die häufigste Krebsart bei Männern, jährlich gibt es in Österreich etwa 7.500 Neuerkrankungen, das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Ab 45 sollten Männer daher regelmäßig eine Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs durchführen lassen. Damit bekommt auch der Begriff Vor-Beugung eine völlig neue Bedeutung.
Zahlreiche Initiativen haben sich dieser, im Jahr 2003 in Australien gegründeten Bewegung angeschlossen, die Österreichische Krebshilfe wirbt mit der "loose tie"-Kampagne (mit leger locker gebundener Krawatte als Symbol dafür, dass sich Männer Zeit für ihre Gesundheit nehmen), um offen über diese Themen zu sprechen. Schließlich sind, neben den männertypischen Prostata- und Hodentumoren, auch andere körperliche und psychische Erkrankungen relevant. Der Suizidforscher Thomas Niederkrotenthaler von der MedUni Wien bringt es auf den Punktt: "Biologisch gesehen gibt es keine Anhaltspunkte für eine psychische Unverwüstlichkeit von Männern." Damit auch die bereits an Prostatakrebs erkrankten Männer mehr bei ihrer eigene Behandlung involviert werden und auch die bekannte Nebenwirkungen der Therapien (Inkontinenz und Impotenz) angesprochen werden, zielt die Initiative "Patio" auf die Mitbestimmung und Unterstützung von Betroffenen ab.
Ronny Tekal spricht mit seinen Gästen über die heiklen gesundheitlichen Themen unter der Gürtellinie, neue Therapien und die Möglichkeiten zur Vorsorge - damit die Oberlippenbärte noch jahrzehntelang sprießen können.
Gäste im Studio:
Heidemarie Ofner, Urologin, Universitätsklinik für Urologie, AKH, MedUni Wien
Markus Mitterhauser, Radiopharmazeut, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, MedUni Wien, Gründer Initiative Patio
Thomas Fröhlich, Sozial- und Sexualberater; Prostatakrebs-Betroffener
Drogen in der Medizin
Ursprünglich bezeichnete man als "Drogen" getrocknete pflanzliche Stoffe wie Blätter, Blüten oder Wurzeln, die zur Herstellung von Heilmitteln und Medikamenten dienten (in der"Drogerie" werden derartige Mittel bekanntlich auch verkauft). Im Sprachgebrauch versteht man darunter jedoch meist illegale Rauschmittel, also Substanzen, die bewusstseinsverändernd wirken und oft missbraucht werden. Die Geschichte zeigt: Viele heute verbotene Substanzen waren einst gängige Arzneimittel. Ihre kontrollierte Rückkehr in die Medizin eröffnet neue Wege in der Therapie - zwischen Hoffnung und Risiko. So ist etwa Cannabis seit 2008 für medizinische Zwecke zugelassen und wird vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt. In der Anästhesie gehören Opiate zum täglichen Geschäft und seit kurzem wird eine Esketamin-Therapie bei depressiven Patientinnen und Patienten angewendet. Selbst psychoaktive Substanzen wie LSD oder Psilocybin, ein Wirkstoff aus bestimmten Pilzen, werden aktuell als vielversprechende Behandlungsoptionen für psychische Krankheiten gesehen. Ein Beitrag von Ronny Tekal, in Zusammenarbeit mit Denise Kracher, G'sund in Österreich, ORF 2
Interviewpartner:
Lukas Pezawas, Psychiater, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Univ.- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, AKH, Wien
Nicole Rammesmayer, Pharmazeutin, Salvator Apotheke in Eisenstadt
Hinweis zur Sendung:
G'sund in Österreich
Drogen in der Medizin - Zwischen Suchtgefahr und Heilung
17.11., 21:10, ORF2
Rubrik: "Eine Frage noch"
Was tun bei den klassischen Kinderkrankheiten? Die Antwort gibt Marlies Haslinger, Kinderärztin, Gruppenpraxis Doctopus, 1130 Wien
Dieses Mal: Drei-Tage-Fieber
Ein Beitrag von Sonja Watzka
Service
Wie Mann in Gesundheit alt wird (Online-Beitrag von science.orf.at)
Podcast Herrenzimmer Österreichische Krebshilfe
