Live von der Buch Wien

13. November 2025, 17:09

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• Hitlers queere Künstlerin. Stephanie Hollenstein – Malerin und Soldat
  

  Alice Weidel , Vorsitzende der AfD, lebt in einer lesbischen Partnerschaft mit einer Frau, die aus Sri Lanka stammt und fordert auf der politischen Bühne mit Nachdruck einen sofortigen Einwanderungsstopp. Auch Donald Trump, der mit einer aus Slowenien stammenden Migrantin verheiratet ist, sieht in der so genannten Überfremdung ein Kernproblem der westlichen Welt. Das Private ist politisch, postulierte einst die 68er-Generation. Dieser Tage, so scheint es, torpediert der private Lebensentwurf mitunter jedoch das politische Desiderat. Dass hybride Identitätsentwürfe kein Kind der Postmoderne, sondern auch in der Historie verankert sind, zeigt das Beispiel der österreichischen Malerin Stephanie Hollenstein, deren Werk und Vita die Kulturpublizistin Nina Schedlmayer in einer bahnbrechenden Studie entdeckt und kunsthistorisch aufgearbeitet hat. In ihrer Jugend zieht Hollensteiner als Soldat verkleidet in den Ersten Weltkrieg, als expressionistische Malerin bestreitet sie in den 1920er Jahren ihren Lebensunterhalt, ihre Homosexualität lebt die Künstlerin offen aus. Und dennoch wird Stephanie Hollensteiner später der NSDAP beitreten und als fanatische Verehrerin Adolf Hitlers antisemitische Schriften veröffentlichen. Wie durch ein Brennglas macht Nina Schedlmayer die politischen Bruchlinien einer Epoche sichtbar und zeigt, dass der Blick auf die Historie Schlaglichter auf die Gegenwart wirft. Ö1 Moderatorin Christine Scheucher spricht mit der Autorin Nina Schedlmayer, der Philosophin Elisabeth von Samsonow und der Biennale-Teilnehmerin Ashley Hans Scheirl über hybride Identitätskonstruktionen einst und heute.

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