Peter Kogler

PICTUREDESK.COM/ANDREAS TISCHLER

Menschenbilder

Gabriela Krist, Bewahrerin kulturellen Erbes

"Ich würde wieder genau das Gleiche machen." Die Kunsthistorikerin und Restauratorin Gabriela Krist.

Als Kind wollte sie unbedingt einmal den Himalaya sehen - als Erwachsene forschte sie in Indien und Tibet und sah den Himalaya. Eine Zeichenprofessorin hat ihr künstlerisches Talent gefördert, dann studierte sie Kunstgeschichte und Restauration. Als ihr das Leben als Universitätsassistentin in Wien zu eng wurde, ging sie für acht Jahre nach Rom - an einen Ort, an dem sehr viele Objekte auf Menschen wie Daniela Krist warten. Ihr Arbeitsschwerpunkt bei der ICCROM, einer internationalen Organisation zur Erhaltung kulturellen Erbes, lag allerdings in Asien. Ein großes Erlebnis für sie war es, als der Dalai Lama in Nako in Indien von ihr Tempel einweihte, die sie und ihr Team restauriert hatten.

Aber auch die Erdbeben 2015 in Nepal waren ein Einschnitt in ihrem Leben und ihrer Arbeit: 9000 Menschen starben, 600 000 Häuser gingen verloren, und es war klar, dass mit dem Verlust von Kulturgütern auch die Identität und Bindungen der Menschen bedroht sind. Für Gabriela Krist war es eine große Aufgabe, hier Menschen helfen zu können, eine Verbindung zu ihrem Kulturerbe aufrecht zu halten.

In Österreich war sie u.a. für die Depotoffensive des Landes Niederösterreich zuständig, die beispielhaft Kleinmuseen bei der Restauration und Sichtung der gelagerten Kulturgüter unterstützte. Von 1999 bis 2024 leitete sie als Universitätsprofessorin das Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo sie den Lehrstuhl der UNESCO für die Erhaltung von Kulturerbe innehatte.

Wie so viele, die begeistert von ihrer selbstgewählten Aufgabe sind, hört sie aber nicht auf, in ihrem Feld zu arbeiten. Während diese Sendung läuft, ist sie schon wieder in Indien unterwegs.

Sendereihe

Gestaltung

  • Petra Herczeg-Rosenberg