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Radiokolleg
Archäologie - Forschung für die Zukunft (1)
Vom Faustkeil zur Batterie
17. November 2025, 09:30
Die Archäologie untersucht die materiellen Hinterlassenschaften des Menschen: Werkzeuge, Gebäude, Grabstätten oder auch textile Fundstücke können viel über die Vergangenheit verraten. Doch in den wissenschaftlichen Erkenntnissen finden sich auch Hinweise zu Fragen der Gegenwart und der Zukunft.
Bakelit ist der erste vollsynthetische und industriell gefertigte Kunststoff der Industriegeschichte. Dieser Kunststoff wird Anfang des 20. Jahrhunderts vom belgischen Chemiker Leo Hendrik Baekeland entwickelt und für Haushalts- und Küchengeräte ebenso verwendet wie für Büroartikel oder Radios. Synthetisch hergestellte Materialien wie Bakelit oder auch Polyester sind heute ein fester Bestandteil des Produktionskreislaufs: Doch, wo bleibt die Nachhaltigkeit? Eine Frage, die schon vor 3.000 Jahren die Menschen beschäftigt hat. Hallstatt ist damals bereits ein bedeutendes Handelszentrum, weit über die Grenzen der Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut hinaus. Und wirtschaftlich nachhaltig. Denn die Wälder um den Ort waren eine wichtige, doch nicht unerschöpfliche Ressource. Die bei Touristen heute so beliebte Landschaft wird durch die prähistorische Bearbeitung geformt. Dass in der Salzproduktion bereits Einwegverpackungen verwendet wurden, zeigen archäologische Erkenntnisse. Und auch das Thema der seltenen Erden ist schon seit damals bekannt: Nicht für die Handyproduktion, doch für die notwendige Erzeugung von Bronze für Beile und andere Werkzeuge. Denn das in der Legierung verarbeitete Zinn kommt in Europa nur sehr selten vor. Wie mit Ressourcen in der Vergangenheit umgegangen wurde, kann zukunftsweisend sein.
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- Barbara Volfing